Stimmung in der deutschen Games-Branche trübt sich ein

Das jährliche Branchenbarometer des Bundesverbands game verzeichnet aber auch positive Signale.

Die deutschen Games-Unternehmen schätzen die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche für das Jahr 2024 negativer ein als im Vorjahr. | Bild: Canva

2023 war ein Jahr mit Licht und Schatten für die internationale Games-Branche: Einerseits erschienen so viele hochkarätige Spiele wie selten zuvor, andererseits bekamen dadurch nicht alle Titel die erwartete Aufmerksamkeit. Gleichzeitig verschlechterten die generell eingetrübte Konjunktur sowie die zurückgegangene Investitionsdynamik die wirtschaftlichen Perspektiven. Als Folge kam es in den vergangenen Wochen und Monaten vermehrt zu Meldungen von Entlassungen und vereinzelt sogar Studioschließungen.

Diese Entwicklungen spiegeln sich nun auch im jährlichen game Branchenbarometer des game – Verband der deutschen Games-Branche wider. Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage des game – Verband der deutschen Games Branche, an der zwischen dem 6.12. und dem 12.12.2023 125 Mitgliedsunternehmen aus der deutschen Games-Branche teilnahmen, darunter insbesondere Entwickler und Publisher.

Neben negativen Entwicklungen verzeichnet das Barometer auch Positives

Insgesamt bewerten die deutschen Games-Unternehmen den wirtschaftlichen Ausblick für das Jahr 2024 negativer als noch vor einem Jahr: So erwarten nur 12 Prozent der Unternehmen eine sehr positive oder eher positive Entwicklung der deutschen Games-Branche. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 48 Prozent. Allerdings sehen die Unternehmen ihre eigene Geschäftsentwicklung deutlich positiver: Jedes zweite Games-Unternehmen (50 Prozent) geht von einer positiven oder eher positiven Entwicklung des eigenen Geschäftsbetriebs aus.

Auch die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der eigenen Mitarbeitendenzahlen sind nicht so negativ wie der Ausblick für die gesamte Branche: 41 Prozent der deutschen Games-Unternehmen gehen von einer positiven oder eher positiven Entwicklung bei der Anzahl ihrer eigenen Mitarbeitenden aus. 37 Prozent erwarten eine neutrale Entwicklung. Nach dem Hin und Her bei der Games-Förderung auf Bundesebene hält sich die Bewertung der Arbeit der Bundesregierung die Waage: Jeweils rund ein Drittel der Unternehmen bewertet die Arbeit als eher positiv (33 Prozent), neutral (31 Prozent) oder eher negativ, beziehungsweise sehr negativ (36 Prozent).

Angespannte Lage der globalen Games-Branche unter anderem Auslöser für die Ergebnisse

Felix Falk, Geschäftsführer des game äußerte sich zu den Ergebnissen: „Games-Unternehmen in Deutschland schauen in diesem Jahr deutlich weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Das liegt sowohl an der angespannten Lage der globalen Games-Branche als auch dem Hin und Her der Förderung hierzulande. Trotz der angekündigten zusätzlichen Fördermittel bleibt die Stimmung bei den Unternehmen getrübt, denn wann und unter welchen Umständen auf die neuen Fördermittel bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien zugegriffen werden kann, ist derzeit noch völlig unklar. Die Kostennachteile von rund 30 Prozent gegenüber anderen internationalen Games-Standorten wiegen ohne aktives Förderprogramm in der aktuellen Lage doppelt schwer“, so Falk.

International vergleichbare Bedingungen für bessere Wettbewerbsfähigkeit 

Des Weiteren fordert Felix Falk: „Diese Situation verdeutlicht einmal mehr: Wir brauchen in Deutschland eine stringente Games-Politik und verlässliche wie international vergleichbare Bedingungen, um auf einem der größten Medienmärkte der Welt international wettbewerbsfähig zu sein. Je schwächer wir hier aufgestellt sind, desto stärker treffen uns Jahre, in denen das Klima in der internationalen Games-Branche einmal rauer ist. Und je stärker wir aufgestellt sind, desto besser können wir von der nächsten Wachstumswelle auch in Deutschland profitieren.“

Quelle: game - Verband der deutschen Games-Branche

Mehr Infos:

game - Verband der deutschen Games-Branche

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