Empathieaufbau zur Zielgruppe – Value Proposition Canvas

Der Value Proposition Canvas (VPC) von Alexander Osterwalder hilft dabei, potenzielle Nutzer*innen- und Zielgruppen systematisch zu verstehen, zu identifizieren und zu beschreiben

Mit dem Canvas können vorher im Rahmen der Bedarfsanalyse festgestellte Aufgaben, Schwierigkeiten und Bedarfe der Nutzer*innengruppe nachvollzogen werden. Das Team kann sich so besser in die ausgewählte Nutzer*innengruppe hineinversetzen, um ein nutzerorientiertes Angebot oder Produkt zu entwickeln.

Die definierten Aufgaben, Schwierigkeiten und Bedarfe können später bei der Lösungsentwicklung nochmal herangezogen werden, um festzustellen, ob die Wünsche der Nutzer*innengruppe angemessen berücksichtigt werden. In dieser Phase wird ausschließlich die rechte Seite, das Kundensegment, des VPCs bearbeitet.

Schritte

  1. Die Ergebnisse der Bedarfsanalyse sollen für das Team sichtbar sein. Entweder als Ausdruck oder in Form von Haftnotizen an einer Pinnwand.
  2. Das Team entscheidet sich für eine klare Nutzer*innengruppe, die sich aus der Bedarfsanalyse als besonders spannend herausstellte (z.B. deutschsprachige Touristen, Frauen über 50), notiert diese auf einer Haftnotiz und bringt diese im Feld „Kundensegment“ an. Ein Beispiel, wie das VPC ausgefüllt werden kann, findet sich weiter unten unter „Weiterführende Informationen“ oder direkt über diesen Link.
  3. Das Team definiert und diskutiert zuerst die Hauptaufgaben der Nutzer*innengruppe im Hinblick auf die Herausforderung und notiert diese auf kleine Haftnotizen (eine Aufgabe/Haftnotiz) und bringt diese im Feld „Jobs“ an. Eine Hauptaufgabe der Nutzer*innengruppe „Museumsbesucher“ könnte sein: Recherche zum Ausstellungsbesuch, Planung der Anfahrt, Navigation durch die Ausstellung, Wissensgewinn, gemeinsame Zeit mit Freunden/Familie etc.
  4. Im nächsten Schritt diskutiert das Team die Hürden und Schwierigkeiten, die die Nutzer*innengruppe bei Erfüllung der Aufgaben zu bewältigen hat, notiert diese auf kleine Haftnotizen und bringt diese im Feld „Pains“ an. Beispiel: fehlende Informationen auf der Webseite, schwieriges Wegesystem für Führungen, etc.
  5. Im dritten und letzten Feld diskutiert das Team, welche Erleichterungen es der Nutzer*innengruppe ermöglichen, die Hürden und Aufgaben im Hinblick auf die Herausforderung besser zu bewältigen. Auch diese Punkte werden auf kleinen Haftnotizen notiert und im Feld „Gains“ angebracht. Beispiel: Ausführliche Besucherinfos auf der Webseite, Audioguide mit Infos zum Wegesystem, etc.
  6. Abschließend werden die einzelnen Aussagen auf den Haftnotizen priorisiert, um basierend darauf im nächsten Schritt den Standpunkt für die Nutzergruppe zu definieren.

Do's and Don'ts

  • Die Erkenntnisse aus der Bedarfsanalyse stehen hier im Zentrum. 
  • Wichtig ist, dass nie basierend auf eigenen Annahmen die Punkte zusammengetragen werden, sondern man stets die Interviews mit den Nutzergruppen heranzieht.
  • Ideal wäre es, ein bis zwei Vertreter*innen der Nutzer*innengruppe beim Ausfüllen des Canvas dabei zu haben.

Weiterführende Informationen

Tipps von Strategyzer für den richtigen Einsatz der Value Proposition Canvas findet ihr hier.


 Dauer

45-60 Minuten

 

 Material

 

  Digitale Alternativen

  • Videokonferenzsystem (Zoom, Webex etc.)
  • Digitales Whiteboard-Tool (Miro, Mural etc.)
  • Value Proposition Canvas im PDF-Format digital befüllen (Miro, Mural etc.)

 

 Teilnehmende

  • Interdisziplinäres Team
    (4-6 Personen)
  • idealerweise auch Repräsentant der Zielgruppe