MFG Kreativ
Ein Jahr lang begleitete die MFG vier mittelgroße Museen bei der Entwicklung und Umsetzung publikumsorientierter digitaler Angebote.Entstanden sind vier völlig unterschiedliche Angebote: eine interaktive Lern-App für den Einsatz im Klassenzimmer, ein digitales Erlebnisbuch für den Familienbesuch, eine AR-Anwendung, die Zeitreisen möglich macht, und eine Videoreihe für das Marketing von Ausstellungen.
Die Projekte im Überblick:
Das Projekt der Forscherfabrik Schorndorf ist eine App für Grundschulen und ermöglicht die individuelle, interaktive und kreative Auseinandersetzung mit einem MINT-Thema im Klassenzimmer. Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, digitale Produkte von ihren Experimenten und Lernfortschritten anzufertigen. Durch die Beschäftigung mit den digitalen Tools bauen sie ihre Medienkompetenzen auf bzw. verbessern diese. Lehrkräfte können die App niederschwellig im Unterricht einsetzen.
Das Freilichtmuseum Beuren entwickelt eine kreative und digitale Anwendung für den Familienbesuch.
Kinder im Grundschulalter gestalten ein individuelles Buch zu ihrem Museumsbesuch. Dabei werden sie von den ehemaligen Bewohnerkindern der historischen Häuser begleitet. Handlungsorientierte und spielerische Aufgaben ermöglichen ein spannendes digitales Erlebnis. Die Kinder sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken das Museum auf einzigartige Weise und erhalten neue Zugänge zu kulturhistorischen Themen.
Mit der geplanten interaktiven Anwendung für die ganze Familie etabliert das Freilichtmuseum Beuren erstmals auch ein digitales Vermittlungsangebot für Kinder.
Das Museum Humpis-Quartier nimmt mit einer digitalen Anwendung die Baugeschichte des spätmittelalterlichen Wohnquartiers in den Blick. Der „Blaue Erker“ in der repräsentativen Bohlenstube der Familie Humpis wird mit Hilfe von Augmented Reality neu erfahrbar gemacht. Das Angebot richtet sich an museumsbegeisterte Erwachsene und schafft auch Kenner*innen der Dauerausstellung einen Zugang zu bisher Verborgenem.
Mit einem Tablet können die Besucher*innen drei verborgene Farbschichten des Erkers entdecken und dabei in verschiedene Zeiten reisen, in denen sie von ehemaligen Bewohnern des Quartiers empfangen werden.
Für das Museum Ritter stellt sich die Frage, wie die gezeigte Kunst zum Thema Quadrat auch digital vermittelt werden kann. Im Fokus steht dabei das bewegte Bild. Selbst gemachte Videos sollen zukünftig verstärkt zum Museumsbesuch anregen. Das Kennenlernen und die genaue Definition der Zielgruppe über Interviews und Expertengespräche bilden dafür die Basis. Ästhetik und Sprachstil der Videos sollen an noch jungen Kulturinteressierten zwischen 20 und 40 Jahren ausgerichtet werden: kurzweilig, informativ, unterhaltsam und mit einem klar wiedererkennbaren Design. Die konkreten Schritte zur Umsetzung des Projekts reichen von der Anschaffung diverser technischer Geräte und Software-Programme über Schulungen in Videodreh- und schnitt sowie im Bereich Bildrechte bis hin zu gemeinsam mit Grafikern gestalteten Bild- und Textvorlagen.
Ein erstes Test-Video ist bereits erfolgreich veröffentlicht, weitere folgen. Die Videos werden in die Website des Museums unter der neu angelegten Rubrik „Digital“ eingebunden, die neben Videos auch Kunst zum Hören (Audiotexte mit Bild) bietet. Auch das Instagram-Profil des Museums zeigt mehr „bewegte Kunst im Quadrat“.
Projektleiterin Digitale Kultur
Unit Medienprojekte und Services