Die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg lud am vergangenen Wochenende im Rahmen des Programms „Hack To The Future“ zu einem sogenannten Hackathon (Wortschöpfung aus „Hacken” und „Marathon”) ein. Insgesamt 40 Jugendliche verwirklichten ihre eigenen digitalen Anwendungen und Projekte. Während des dreitägigen Events konnten die Teilnehmenden im Alter zwischen 12 und 18 Jahren ihren Ideen freien Lauf lassen. Unterstützt wurden sie dabei von 15 erfahrenen Mentorinnen und Mentoren aus den Bereichen Software-Entwicklung, Design, IT, Elektrotechnik und Projektmanagement.
Die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann stehende Initiative Kindermedienland veranstaltet seit 2017 mehrmals jährlich zwei- bis dreitägige Programmierveranstaltungen im Land. Diese werden im Auftrag des Staatsministeriums und in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation von der MFG Baden-Württemberg konzipiert und durchgeführt.
„Hack To The Future“ bietet einen Kreativraum, in dem junge Menschen frei experimentieren und mit originellen Lösungen die Zukunft gestalten können. Auf diese Weise unterstützt die Initiative Kindermedienland Jugendliche dabei, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und für sich zu nutzen.
Zukunftsideen aus Hard- und Software
Zum Auftakt gingen die Jugendlichen beim gemeinsamen Brainstorming am Freitag der Frage nach, wie man mithilfe moderner Technologien Problemstellungen aus den verschiedenen Themenbereichen des Europa-Park lösen kann. In kleinen Arbeitsgruppen arbeiteten sie anschließend das Wochenende über an hard- oder softwarebasierten Lösungen. Zum Abschluss des Hackathons stellten die Jugendlichen im Rahmen einer großen Abschlusspräsentation am Sonntag ihre digitalen Innovationsprojekte der Öffentlichkeit vor.
Um ökologische Nachhaltigkeit ging es dem Team um Lilith (12), Elena (12), Emma-Marie (13), und Radu (12). Die Jugendlichen beschäftigten sich mit der Frage, wie verschiedene Sensoren an Pflanzen die Bewässerung im Park so automatisieren könnten, damit zukünftig nur dann bewässert wird, wenn die Natur auch wirklich zusätzliches Wasser benötigt. Außerdem stellten sie über eine eigene dafür programmierte App eine digitale Karte der Mülleimer im Park zur Verfügung, die den Gästen sowie dem Entsorgungsteam visuell signalisiert, wann ein Mülleimer voll ist und wann welcher Mülleimer entleert werden sollte.
Maia (12), Ben (13) und Jonathan (14) hingegen erstellten mithilfe von verschiedenen Programmiersprachen eine eigene Webseite, auf der sich Nutzerinnen und Nutzer ein eigenes Profil anlegen können. Anhand eines Punktesystems können anschließend verschiedene Attraktionen bewertet werden. Erstbesuchende des Europa-Parks sollen damit eine Entscheidungshilfe bekommen, um schnell und einfach zu sehen, welche Fahrgeschäfte beliebter sind als andere.
„Es erstaunt mich sehr, was die jungen Menschen innerhalb von lediglich 2,5 Tagen erreicht haben! Diese bemerkenswerten Leistungen der Jugendlichen verdeutlichen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Bildung und Schulung in den Bereichen Technologie und IT schon früh zu fördern, um unsere Gesellschaft für die Zukunft zu rüsten“, sagte der anwesende Geschäftsstellenleiter der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg, Pierre Seidel.
Die großen Abschlusspräsentationen des Jugendhackathons am Sonntag besuchten u.a. auch Thomas Muhr, Direktor Digital & Research des Europa-Parks sowie Christine Wenz, Leiterin des Bereichs Confertainment Business, um sich einen Eindruck von der Projektarbeit der jungen Teams zu verschaffen. Erstmals fand das IT-Event im Europa-Park statt. Dabei lernten die Jugendlichen nicht nur die technischen, digitalen Herausforderungen der Freizeitparkbranche kennen, sondern konnten sich auch aktiv und spielerisch an möglichen Lösungen beteiligen.
Weiterführende Links
Über das Programm „Hack To The Future"
Die Landesregierung hat mit dem Programm „Hack To The Future" eine Plattform geschaffen, bei der technikbegeisterte Jugendliche spielerisch lernen, sich vernetzen und ihre Medienkompetenz stärken können. Mit den Hackathons der Initiative Kindermedienland fördert sie das freie Experimentieren und die technischen Kompetenzen Jugendlicher in Baden-Württemberg. „Hack To The Future“ ist ein Programm der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg. Es wird von der MFG Baden-Württemberg im Auftrag des Staatsministeriums und in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation konzipiert und durchgeführt.
Über das Kindermedienland Baden-Württemberg
Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem Kindermedienland Baden-Württemberg werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Südwestrundfunk (SWR), das Landesmedienzentrum (LMZ), die MFG Baden-Württemberg, die Aktion Jugendschutz (ajs) und der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).
Über die MFG Baden-Württemberg
Die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks. Aufgabe der MFG ist die Förderung der Filmkultur und -wirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit bedarfsorientierten Programmen und Projekten unterstützt die MFG Baden-Württemberg in ihrem Geschäftsbereich „MFG Kreativ“ Kultur- und Kreativschaffende im Südwesten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie im Kompetenzfeld Digitale Kultur.
Über die Landesanstalt für Kommunikation (LFK)
Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten im Land und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.