Neuer Raum für Kreative in Stuttgart: Zwischennutzung der Schwabenbräu-Passage in Bad Cannstatt

Eine Galerie, ein neuer Club und andere kulturelle und soziale Projekte ziehen vorübergehend dort ein.

Innenareal Gebäude Schwabenbräu-Passage.
Die Schwabenbräu-Passage soll wegen ihres heruntergekommenen Zustands abgerissen werden. Bis dahin hat die Stadt sie nun aber zur Zwischennutzung für unter anderem kreative und soziale Projekte freigegeben. | Landeshauptstadt Stuttgart / Andreas Topp

Das Bahnhofsumfeld in Stuttgart-Bad Cannstatt soll aufgewertet werden. Um die längefristige Entwicklung voranzutreiben, hat die Stadt 2020 dort die in die Jahre gekommene Schwabenbräu-Passage erworben. In den nächsten Jahren soll sie laut Stadt Stuttgart „ein Haus für Soziales, Kultur, Handwerk und mehr sein. Das Konzept für die Zwischennutzung scheint aufzugehen, die Stadt hat einige Interessent*innen gefunden. In diesem Monat gingen sie offiziell mit ihren Angeboten an den Start.

Raum für Kunst und Kultur

Untergekommen ist dort unter anderem die Initiative PRISMA – bestehend aus dem inklusiven Club Sunny High, der Palermo Galerie und der Ateliergemeinschaft Bahnhofstraße, die schon seit dem vergangenen Jahr den ersten Stock renovierten. Im Frühjahr dieses Jahres bezogen weitere Kulturakteure die oberen Stockwerke des Gebäudes. Hierzu gehören „backsteinhaus production“ und mit „Art Public Space – Culture Matters“ auch die Organisatorinnen des transdisziplinären Festivals für Kunst im urbanen Raum – CURRENT.

Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts der Stadt Stuttgart erläutert: „Das Ziel aller Beteiligten ist ein belebtes Kreativhaus, das einen Mehrwert für den Standort und den gesamten Stadtteil darstellt. Zudem werden dringend benötigte Arbeits‐ und Bespielungsmöglichkeiten für Stuttgarter Kulturakteure geschaffen. Insbesondere solche, die in bereits etablierten Häusern noch kein zu Hause haben.“

Ziel ist eine Aufwertung des Areals

Ermöglicht wird die neue Nutzung der Räumlichkeiten durch die Zusammenarbeit von Kulturamt, Liegenschaftsamt und Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart. „Wir freuen uns über diese attraktive Zwischennutzung in Bad Cannstatt in der besonderen Lage zwischen Bahnhof und Wilhelmsplatz", so Bernhard Grieb, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Ziel sei es, durch das Projekt eine Aufwertung des Areals zu erzeugen, das eine soziale Stabilisierung mit Potenzial für ökonomische Vitalisierung und Imagesteigerung nach sich ziehe. Die Zwischennutzung der Schwabenbräu-Passage ist vorerst bis Ende 2025 geplant.

Zwischennutzungen auch in Ludwigsburg

Ähnliche Konzepte gab es in Stuttgart bereits, zum Beispiel bei der vergangenen Zwischennutzung der Calwer Passage als Temporary Concept Mall „Fluxus". Aber auch andere Städte machen Gebrauch von Industriebrachen und leerstehenden Gebäuden. Die Stadt Ludwigsburg hat es sich zum Beispiel zum Ziel gesetzt, das Franck-Areal am dortigen Bahnhof weiterzuentwickeln. Bis eine endgültige Lösung gefunden ist, wird das Areal zwischengenutzt, unter anderem von der Kulturkneipe „Hi.Francky" und verschiedenen Ateliers und Studios.

Quellen: Landeshauptstadt Stuttgart, MFG, Stadt Ludwigsburg

 

Mehr Infos:

das Franck-Areal in Ludwigsburg

Zwischennutzung der Schwabenbräu-Passage

 

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