Am vergangenen Wochenende lud die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Hack To The Future“ zu einem Hackathon (Wortschöpfung aus „Hacken” und „Marathon”) in den Europa-Park ein. Die insgesamt 40 Plätze für die Veranstaltung waren sehr begehrt und im Vorfeld rasch vergeben. In kleinen Teams konnten die Teilnehmenden im Alter zwischen 12 und 17 Jahren ihrer Kreativität freien Lauf lassen und die eingebrachten Ideen gemeinsam umsetzen. Unterstützt wurden sie dabei von 15 erfahrenen Mentor*innen aus den Bereichen Software-Entwicklung, Design, IT, Elektrotechnik und Projektmanagement.
Die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann stehende Initiative Kindermedienland bietet mit „Hack To The Future“ nun schon seit 2017 mehrmals jährlich einen Kreativraum, in dem junge Menschen frei experimentieren und mit originellen Lösungen die Zukunft gestalten können. Auf diese Weise werden Jugendliche dabei unterstützt, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und für sich zu nutzen.
Wasser im Fokus
Bereits zum zweiten Mal fand das IT-Event im Europa-Park statt. Dabei lernten die Jugendlichen nicht nur die technischen, digitalen Herausforderungen der Freizeitparkbranche kennen, sondern konnten sich auch aktiv und spielerisch an möglichen Lösungen beteiligen. Während beim letzten Hackathon vor Ort die Themenbereiche des Europa-Parks bearbeitet wurden, stand in diesem Jahr die Wasserwelt Rulantica auf dem Programm.
Mit den Rulantica-Games, einer Erweiterung der Europa-Park-App, möchten Victoire, Collin, Marian (alle 14), sowie Anusha und Lara (beide 15 Jahre) die Interaktion unter den Gästen der Wasserwelt steigern. Der selbstgebaute Sensor an den Wasserrutschen ermöglicht die Rutschzeit sowie die Anzahl der erlebten Wasserrutschen über das individualisierte Rulantica-Armband zu erfassen. In der App kann man seinen Punktestand prüfen und Highscores ablesen, um sich mit den Profilen der anderen Gäste zu vergleichen.
AJ (13), Florian, Paul, Jona (alle 14), Nicolas (15) und Jan (17) programmierten ihre Web-Application „Day-Optimizer“. Damit können die Besucher*innen des Europa-Parks ihren „optimalen Tag“ anhand der zu erwartenden Auslastung der Attraktionen, der Länge und Dauer der Laufwege und der Beliebtheit der Erlebnisse planen.
Sophie (15), Nils, Michel (beide 16) und Reinhard (17) benutzen in ihrem Projekt „Voice-Pass“ Töne, Musik oder Sprache zum Entsperren von technischen Geräten wie z. B. einem Smartphone. Der eingegebenen Audio-Datei wird ein zufälliges Audio beim Abspielen hinzugefügt und bei der Decodierung wieder herausgefiltert. So wird jedes Audio-Passwort einmalig und verspricht einen umfassenden Passwortschutz für die User*innen. Die Anwendung soll Menschen mit körperlichen Einschränkungen unterstützen.
„Es beeindruckt mich sehr, was die Jugendlichen innerhalb nur eines Wochenendes realisiert haben! Die innovativen Ideen und ihre Umsetzung zeigen eindrucksvoll, wie essenziell es ist, schon früh die Weichen für Technologie-, Medien- und IT-Kompetenzen zu stellen und damit die junge Generation zu stärken“, sagte der anwesende Geschäftsstellenleiter der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg, Pierre Seidel.
Die großen Abschlusspräsentationen des Jugend-Hackathons am Sonntag besuchten u.a. auch Thomas Muhr, Direktor Digital & Research sowie Christine Wenz, Leiterin des Bereichs Confertainment Business des Europa-Parks, um sich einen Eindruck von der Projektarbeit der jungen Teams zu verschaffen.
Weiterführende Links:
Hack To The Future
Die Landesregierung hat mit dem Programm „Hack To The Future“ eine Plattform geschaffen, bei der technikbegeisterte Jugendliche spielerisch lernen, sich vernetzen und ihre Medienkompetenz stärken können. Mehrmals jährlich werden zwei- bis dreitägige Programmierveranstaltungen im Land veranstaltet und so das freie Experimentieren und die technischen Kompetenzen Jugendlicher in Baden-Württemberg gefördert. „Hack To The Future“ ist ein Programm der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg. Es wird von der MFG Baden-Württemberg im Auftrag des Staatsministeriums und in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation konzipiert und durchgeführt.
Über die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg
Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem Kindermedienland Baden-Württemberg werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Südwestrundfunk (SWR), das Landesmedienzentrum (LMZ), die MFG Baden-Württemberg, die Aktion Jugendschutz (ajs) und der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).
Über die MFG Baden-Württemberg
Die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks. Aufgabe der MFG ist die Förderung der Filmkultur und -wirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit bedarfsorientierten Programmen und Projekten unterstützt die MFG Baden-Württemberg in ihrem Geschäftsbereich „MFG Kreativ“ Kultur- und Kreativschaffende im Südwesten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie im Kompetenzfeld Digitale Kultur.
Über die Landesanstalt für Kommunikation (LFK)
Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten im Land und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.