Die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg lud am vergangenen Wochenende im Rahmen des Programms „Hack To The Future“ zu einem sogenannten Hackathon (eine Wortschöpfung aus „Hacken” und „Marathon”) ein. 41 Jugendliche verwirklichten ihre eigenen digitalen Anwendungen und Projekte. Während des dreitägigen Events konnten die Teilnehmenden im Alter zwischen 12 und 17 Jahren ihren Ideen freien Lauf lassen. Unterstützt wurden sie dabei von 15 erfahrenen Mentor*innen aus den Bereichen Software-Entwicklung, Design, IT, Elektrotechnik und Projektmanagement.
Die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann stehende Initiative Kindermedienland veranstaltet seit 2017 mehrmals jährlich die dreitägigen Programmierveranstaltungen im Land. Diese werden im Auftrag des Staatsministeriums und in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation von der MFG Baden-Württemberg konzipiert und durchgeführt.
„Hack To The Future“ bietet einen Kreativraum, in dem junge Menschen frei experimentieren und mit originellen Lösungen die Zukunft gestalten können. Auf diese Weise unterstützt die Initiative Kindermedienland Jugendliche dabei, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und für sich zu nutzen.
Zukunftsideen aus Hard- und Software
Zum Auftakt gingen die Jugendlichen beim gemeinsamen Brainstorming am Freitag der Frage nach, wie mithilfe moderner Technologien Problemstellungen aus deren Lebenswelten gelöst werden können. In kleinen Arbeitsgruppen arbeiteten sie anschließend das Wochenende über an ihren digitalen Lösungen. Zum Abschluss des Hackathons stellten die Jugendlichen im Rahmen einer großen Abschlusspräsentation am Sonntag ihre Innovationsprojekte der Öffentlichkeit vor.
Marlene und Felix (beide 16 Jahre) fütterten ihr Large Language Model (LLM) mit jeweils 25 Zitaten des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und des Ex-Präsidenten Donald J. Trump. Dabei schafften sie es, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufzuzeigen, dass bestimmte Zitate nachweislich von einer der beiden Personen auch tatsächlich geäußert wurden.
Eine Gruppe Jugendlicher beschäftigte sich mit den Folgen des Klimawandels. So bauten Anna, Nora (beide 12), Ayuka, Ben (beide 13), Lina-Marie, Jan (beide 14) und Lara (15 Jahre) mit Sensoren eine lokale Wetterstation, die Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftdruck, UV-Licht und Helligkeit messen kann. Die gewonnenen Daten wurden dann auf einer eigens dafür programmierten Webseite für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Lotte und Elena (beide 12 Jahre) haben mit ihrer Dokumentation „Hackumentation“ alle Projekte des Wochenendes filmisch begleitet, Interviews geführt, das Material geschnitten und vertont. Durch ihre Medienarbeit konnte dieser Jugend-Hackathon auch für die Nachwelt bestens festgehalten werden.
Am Sonntag besuchten Heilbronns Erster Bürgermeister Martin Diepgen, der Leiter der Stadtsiedlung Heilbronn Bernd Billek sowie Thomas Bornheim, Geschäftsführer der Programmierschule 42, den Hackathon, um sich einen Eindruck von der Projektarbeit der jungen Teams zu verschaffen. „Ich bin äußerst beeindruckt von den Leistungen der Jugendlichen. In einer Zeit, in der Digitalisierung und künstliche Intelligenz allgegenwärtig sind, bedarf es Fähigkeiten wie Programmieren, ein tiefgehendes Verständnis von Hard- und Software sowie Medienkompetenz, um unsere Welt in den jeweiligen Kontext zu setzen“, sagte der ebenfalls anwesende Leiter der Geschäftsstelle der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg, Pierre Seidel.
Hack To The Future
Die Landesregierung hat mit dem Programm „Hack To The Future“ eine Plattform geschaffen, bei der technikbegeisterte Jugendliche spielerisch lernen, sich zu vernetzen und ihre Medienkompetenz zu stärken. Mit den Hackathons der Initiative Kindermedienland fördert sie das freie Experimentieren und die technischen Kompetenzen Jugendlicher in Baden-Württemberg. „Hack To The Future“ ist ein Programm der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg. Es wird von der MFG Baden-Württemberg im Auftrag des Staatsministeriums und in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation konzipiert und durchgeführt.
Über das Kindermedienland Baden-Württemberg
Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem Kindermedienland Baden-Württemberg werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Südwestrundfunk (SWR), das Landesmedienzentrum (LMZ), die MFG Baden-Württemberg, die Aktion Jugendschutz (ajs) und der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).
Über die MFG Baden-Württemberg
Die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks. Aufgabe der MFG ist die Förderung der Filmkultur und -wirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit bedarfsorientierten Programmen und Projekten unterstützt die MFG Baden-Württemberg in ihrem Geschäftsbereich „MFG Kreativ“ Kultur- und Kreativschaffende im Südwesten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie im Kompetenzfeld Digitale Kultur.
Über die Landesanstalt für Kommunikation (LFK)
Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten im Land und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.