Onlineportal „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ gestartet

Linden-Museum Stuttgart und Universität Freiburg sind als Piloteinrichtungen dabei. Kunstministerin Theresia Bauer unterstreicht Bedeutung von Transparenz

Aufgeschlagenes antikes Buch
Die Deutsche Digitale Bibliothek vernetzt 30.000 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen virtuell. | Bild: Pixabay

Die Deutsche Digitale Bibliothek hat heute das Onlineportal Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten freigeschaltet. Damit ist Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten von 25 Piloteinrichtungen innerhalb der Deutschen Digitalen Bibliothek online verfügbar. Auch das Stuttgarter Linden-Museum und die Universität Freiburg sind als Piloteinrichtungen mit Objekten im neuen Portal vertreten. 

Ziel: verantwortungsvoller Umgang mit kolonialem Erbe

„Das Linden-Museum mit seiner Direktorin Prof. Dr. Inés de Castro ist bundesweiter Pionier im Umgang mit seinem kolonialen Erbe und übernimmt hier oftmals eine Vorbildfunktion – auch was die Transparenz angeht: Seit genau einem Jahr bietet die neue ´Sammlung digital` des Linden-Museums bereits einen offenen virtuellen Zugang zu seinen Museumsbeständen“, sagte Wissenschafts- und Kunstministerin Theresia Bauer am 30. November in Stuttgart.

„Erfreulich ist, dass mit der Universität Freiburg auch eine unserer Landesuniversitäten als Piloteinrichtung teilnimmt. Die Universität Freiburg stellt sich seit längerem mit großem Engagement der Aufgabe, ihre Sammlungen aufzuarbeiten, inklusive der problematischen Kapitel dieser Geschichte. Dabei geht es auch um die Alexander Ecker Sammlung, eine der umfangreichsten Schädelsammlungen im süddeutschen Raum.“

Transparenz als Ausgangspunkt 

„Transparenz ist die Basis für den verantwortungsvollen Umgang mit kolonialem Kulturgut wie auch Ausgangspunkt für den Dialog mit den Herkunftsgesellschaften. Das heute freigeschaltete Portal öffnet die Bestände unserer ethnologischen Museen für die ganze Welt. Künftig wird es für Vertreter*innen der Herkunftsgesellschaften wesentlich einfacher, über ihr kulturelles Erbe zu recherchieren und mit den Museen und Ländern in Kontakt zu treten. Baden-Württemberg unterstützt dieses Projekt uneingeschränkt, weil wir hierin einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung unserer kolonialen Vergangenheit und deren Folgen sehen.“

Zunächst als Prototyp entwickelt, soll das Portal künftig zu einer umfassenden zentralen Veröffentlichungsplattform für Informationen über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen ausgebaut werden.

Digitale Wege ins Museum

Die Sammlung digital des Linden-Museums präsentiert detaillierte Informationen, interessante Geschichten und Hintergründe zu Objekten und Kulturen aus aller Welt und macht Methoden und Ergebnisse der Provenienzforschung sichtbar. Ermöglicht wurde die Realisierung der „Sammlung digital“ durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Wege ins Museum“. Sie ist essenzieller Teil der aktiven Aufarbeitung der (post-)kolonialen Vergangenheit des Museums. 

Die Deutsche Digitale Bibliothek ist eine virtuelle Bibliothek, die 30.000 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen vernetzt und über eine gemeinsame Plattform öffentlich zugänglich macht.

Quelle: Kunstministerium BW

Mehr Infos:

Onlineportal: Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
Sammlung digital des Linden-Museums

Bitte weitersagen. Teilen Sie diesen Beitrag.