Sieben MFG-geförderte Filme auf den 55. Hofer Filmtagen

Dieses Jahr als duales Festival: Vom 26. bis 31. Oktober 2021 finden Präsenzvorführungen im Kino statt. Das Online-Angebot plus7streamdays läuft bis zum 7. November.

Filmstill aus „Trümmermädchen“
„Trümmermädchen“ feiert Weltpremiere auf den 55. Hofer Filmtagen. | Bild: simonsays.pictures

Die 55. Internationalen Hofer Filmtage – eine der wichtigsten Plattform für deutsche Nachwuchsregisseur*innen – präsentieren in diesem Jahr insgesamt sieben von der MFG geförderte Filme, darunter fünf Spielfilme und zwei Dokumentarfilme. Wie im letzten Jahr wird das Festival als duales Modell durchgeführt: Die Präsenzvorführungen im Kino finden vom 26. bis 31. Oktober statt. Bis zum 7. November können darüber hinaus die Festivalfilme über die Plattform „plus7streamdays“ on demand abgerufen werden.

 

MFG-geförderte Filme im Programm

  •  „Égalité“ von Kida Khodr Ramadan | mehr

Nach einer scheinbar ungefährlichen Mandeloperation wacht die vierzehnjährige Leila blind auf. Keiner der Ärzte kann sich erklären, wie dies möglich ist. Leilas Vater Attila verzweifelt. Er glaubt, dass es sich dabei um einen Ärztepfusch handelt und gerät innerhalb weniger Tage in eine emotionale Abwärtsspirale. Die Familie entfremdet sich zusehends und Attila trifft eine folgenschwere Entscheidung, um die Wahrheit zu erfahren. 

Der Kinospielfilm Égalité erzählt das sensible Psychogramm eines Familienvaters, der nach einem Schicksalsschlag sukzessive den Boden unter den Füßen verliert und hinterfragt damit traditionelle orientalische Familienstrukturen.

  •  „Heil Dich Doch Selbst“ von Yasmin C. Rams | mehr

„Heil Dich Doch Selbst“ begleitet Regisseurin Yasmin C. Rams bei ihrem Versuch, ihre Epilepsie auf dem rein alternativen Weg zu heilen. Während sich ihre Familie gegen ihre Entscheidung stellt, begegnet die weltweit Menschen, die sich selbst von schweren Krankheiten geheilt haben und bekommt Tipps und Inspiration. Doch als sie einen weiteren heftigen Anfall bekommt, muss sie sich entscheiden, ob ihr Selbstexperiment eine Zukunft hat.

  • „Io sto bene“ von Donato Rotunno | mehr

Als Antonio und Leo sich begegnen, befinden sie sich an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Der alte Mann trauert um seine Frau und wird von Bildern aus seiner Vergangenheit heimgesucht. Leo erhofft sich in einem fremden Land eine bessere Zukunft. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Charaktere, die eine ganze Generation trennt, ermöglicht es Antonio heute, mit seiner Vergangenheit abzuschließen und Leo, an sich selbst zu glauben.

  • „Lautlos“ von Mennan Yapo | mehr

LAUTLOS ist beides: ein packender Thriller und ebenso eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Joachim Król brilliert in einer Rolle, in der man ihn zuvor noch nie gesehen hat: als Killer!

  • „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ von Joachim Lang | mehr

Nach dem überragenden Welterfolg von „Die Dreigroschenoper“ will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht (Lars Eidinger) ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Seine Vorstellung vom „Dreigroschenfilm“ ist radikal, kompromisslos, politisch, pointiert. Er will eine völlig neue Art von Film machen und weiß, dass die Produktionsfirma sich niemals darauf einlassen wird. Ihr geht es nur um den Erfolg an der Kasse. Während vor den Augen des Autors in seiner Filmversion der Dreigroschenoper der Kampf des Londoner Gangsters Macheath (Tobias Moretti) mit dem Kopf der Bettelmafia Peachum (Joachim Król) Form anzunehmen beginnt, sucht Brecht die öffentliche Auseinandersetzung. Er bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass die Geldinteressen sich gegen sein Recht als Autor durchsetzen… Ein Dichter inszeniert die Wirklichkeit – Das hat es noch nie gegeben!

  • „Mein Fremdes Land“ von Marius Brüning und Johannes Preuß​ | mehr

​​In einem abgelegenen Bergdorf in Bolivien kommt er auf dem Boden einer Lehmhütte zur Welt. Er ist das vierte Kind einer Ziegenhirtin. Sein Lebensgeist ist schwach, als ihn einige Monate später seine Adoptivfamilie in Deutschland empfängt. Aus José Noé Estrada wird Manuel Phillip Sosnowski. Als Kind will Manuel nichts von seiner Herkunft wissen. Fotos aus dem Heim in Bolivien dreht er um. „Tatsächlich haben wir noch nie richtig über das Thema gesprochen“, sagt er heute. Die einzigen Hinweise auf seine Herkunft liegen in einem Aktenordner. In kryptischer Behördensprache verfasste Zeilen zeichnen ein lückenhaftes, widersprüchliches Bild. 30 Jahre später macht sich Manuel das erste Mal auf die Suche nach seiner fremden Vergangenheit. Warum hat seine Mutter ihn weggegeben? Wer ist diese Frau, die an einem Ort namens Yawisla-Potosí leben soll? Mit den spärlichen Informationen, die ihm zur Verfügung stehen, begibt er sich auf eine Suche voller Ungewissheiten.

  • „Trümmermädchen“ von Oliver Kracht

Deutschland, 1946. Hunger, Trümmer, heimkehrende Soldaten. Charlotte ist schwanger, aber ihr geliebter Heimkehrer will weder sie noch sein Kind. Um ihn für sich zu gewinnen und der drohenden Schande zu entgehen, schreibt sie sich für den „Fräuleinkurs“ der Schauspielerin Gloria Deven ein, die im Faschismus ein aufstrebendes Filmsternchen war und nun Arbeitsverbot hat. Doch Gloria mit ihrem gnadenlosen Unterricht ist nicht daran interessiert, die im Krieg unnötig gewordene Koketterie der Mädchen wiederzubeleben. Stattdessen erweckt sie in Lotte die Sehnsucht nach etwas, das ihr zu lange schon verwehrt wird: Freiheit.

Quelle: Hofer Filmtage 2021

 

Mehr Infos:

55. Hofer Filmtage | Programm 2021

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