Kreativ weiterkommen auf Schloss Blumenfeld

Der erste Workshop im Rahmen des Ideenwettbewerbs „KreativLand BW gestalten!“ bringt Projekte, Perspektiven und Menschen zusammen.

| Stuttgart / Tengen

Working on „KreativLand BW gestalten!“ an einem besonderen Ort: Am 1. Oktober trafen sich die acht Gewinnerprojekte des Ideenwettbewerbs zum ersten Workshop auf Schloss Blumenfeld bei Tengen. Der geschichtsträchtige Ort, der vor Ideenreichtum und Atmosphäre nur so sprüht, bot den idealen Rahmen für einen Tag voller kreativer Energie, gegenseitiger Inspiration – und ehrlicher Zwischenbilanz.

Austausch und Impulse in außergewöhnlicher Atmosphäre

Zwischen den denkmalgeschützten Mauern kamen die Projektteams aus ganz Baden-Württemberg zusammen – mit dem Ziel, gemeinsam weiterzukommen. Der Tag war geprägt von intensiven Gesprächen, ehrlichem Feedback und konzentrierter Projektarbeit. In Kleingruppen, im Plenum oder im direkten Austausch entstanden neue Perspektiven – getragen von einer offenen Atmosphäre, in der produktives Arbeiten genauso Platz hatte wie gegenseitige Ermutigung. 

„Es ist selten, dass man mit so viel Offenheit über Herausforderungen sprechen kann – und dann auch noch ehrliches, hilfreiches Feedback bekommt“, so Vanessa Banschbach vom Team BooT. „Hier fühlt man sich nicht wie ein Projekt auf dem Prüfstand, sondern wie Teil einer kreativen Bewegung“, ergänzt Elena Bauer von TRAUM&TAGELOHN.

Trotz freundschaftlicher Stimmung wurde konzentriert gearbeitet: Projektstände wurden reflektiert, Learnings gesammelt und nächste Schritte geschärft. Einen wertvollen Impuls lieferte Illona Seyfert, Steuerberaterin und Unterstützerin von Schloss Blumenfeld. In ihrem Vortrag zum Thema „Kreativprojekte im ländlichen Raum finanzieren“ ging sie praxisnah auf verschiedene Unternehmensformen und ihre steuerlichen Besonderheiten ein.

Stimmen aus den Projekten: Halbzeit mit Rückenwind

TRAUM & TAGELOHN, der Podcast über kreative Frauen im ländlichen Raum, ist bereits in der Umsetzung. Elena Bauer berichtet: „Die Gespräche laufen gut – aber ich muss lernen, nicht jeden Schnitt perfekt machen zu wollen.“ Jetzt geht es an Feinschnitt und Veröffentlichung.

Roomdoo, die Plattform zur Buchung kreativer Räume, ist online – und wird nun sogar größer geplant: „Wir ziehen unsere Dienstleistungen breiter auf, wollen die Plattform stärker verzahnen mit regionalen Anbietern“, erklärt Yannick Albrecht.

Kontakt Kiosk bringt Kultur in leerstehende Räume – erfolgreich und mit Wirkung. „Der Kontakt Kiosk kommt sehr gut an, jetzt geht es darum, unsere interne Struktur weiterzuentwickeln“, sagt Linn Zahn. Die Runde gab viele Impulse, wie das junge Team mit agilem Projektmanagement arbeiten kann.

Schloss Blumenfeld, selbst Gastgeber des Workshops, ist mehr als ein Projekt – es ist ein lebendiger Ort mit Wirkung nach außen. Mit viel Engagement und einem starken Team wurde hier in kurzer Zeit viel aufgebaut. „Wir haben viel erreicht – und das soll auch endlich gesehen werden“, so das Team. Aktuell steht vor allem die langfristige wirtschaftliche Sicherung im Fokus. 

Boden.See.Kreativ vernetzt Kreative und Unternehmen. „Das Interesse ist da, jetzt müssen wir das mit unseren Ressourcen zusammenbringen“, so Dörte Gensow. Gemeinsam mit Christina Wechsel, die das Projekt mit begrenztem Stundenbudget koordiniert, wird an einer strukturierten Umsetzung gearbeitet – gezielt, realistisch und wirkungsorientiert.

Creators Lounge, das Netzwerkformat für junge Kreative im Nordschwarzwald, steht bereit, sichtbar zu werden. „Gute Inhalte haben wir – aber wie kommen wir zu den Menschen?“ Konkrete Tipps aus der Gruppe lieferten neue Ideen, wie Reichweite über Events und lokale Medienkanäle aufgebaut werden kann.

Kreativraum Kommune, das Starter-Kit für kommunale Kreativstandorte, trifft auf großes Interesse – aber auch auf die Realität enger Haushaltslagen. Tina Eberhardt und Jochen Baumann nehmen den Schwung des Workshops mit, um gezielt kleinere Formate zu entwickeln.

BooT – Berufsorientierung on Tour wurde neu terminiert auf das Frühjahr 2026. Die zusätzliche Zeit soll helfen, das Angebot noch gezielter auf die Bedürfnisse vor Ort zuzuschneiden. „Wir wollen lieber richtig starten, als halbfertig loslegen.“

Ein sympathischer Werbeblock fürs Land

Ein Highlight war der Besuch von Danyel Atalay, Bürgermeister von Kirchheim am Ries im Ostalbkreis. Sein Plädoyer für kreative Räume auf dem Land wurde mit viel Zustimmung aufgenommen: „Kultur- und Kreativwirtschaft kann das Rückgrat für neue Lebendigkeit in ländlichen Gemeinden sein – wenn man den Mut hat, Raum zu geben. Was ich heute gesehen habe, ist genau das: Mut, Ideen und Miteinander.“

Fazit: Zwischenbilanz mit Rückenwind

Der erste Workshop war nicht nur ein Meilenstein für die Projekte, sondern auch ein starkes Signal für das gemeinsame Ziel: die Kultur- und Kreativwirtschaft im Ländlichen Raum Baden-Württembergs sichtbar, lebendig und zukunftsfähig zu gestalten. KreativLand BW gestalten! ist mehr als ein Wettbewerb – es ist eine Community aus Macher*innen, die gemeinsam neue Wege geht.

Quelle: Text: Nina Kwiatkowski
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Kontakt

Stephanie Hock
Stephanie Hock

Projektleiterin Unternehmensentwicklung

Unit Kultur- und Kreativwirtschaft

 Verena Bächle
Verena Bächle

Projektleitung Cross-Innovation

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Unit Kultur- und Kreativwirtschaft