Kunst und Kultur hautnah erleben: Mitarbeiter*innen der MFG Baden-Württemberg haben für den Dezember-Newsletter aus dem Kompetenzfeld Digitale Kultur ihre persönlichen Empfehlungen für Museen und Ausstellungen zusammengestellt. Ob beeindruckende Erlebnisse vor Ort oder spannende digitale Angebote – klicken Sie auf die Namen und lassen Sie sich inspirieren!
Das Haus der Kunst in München.
Das Haus zeigt mit wechselnden Ausstellungen und Formaten zeitgenössische Kunst, mit wechselnden Vermittlungsformaten, beeindruckenden Raumerlebnissen & Installationen und spannenden Thematiken & Künstler*innen: Durch die Inszenierungen für mich immer wieder ein überwältigendes Ausstellungserlebnis.
Das Haus der Kunst ist wirklich allen zu empfehlen – auch für Kinder sehr geeignet und schön gelegen am Englischen Garten.
Ich empfehle das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren, da es von der Begrüßung bis zum letzten Raum liebevoll gestaltet ist und eine abwechslungsreiche Reise durch das Welterbe der altsteinzeitlichen Menschheit darstellt.
Die Mischung aus Dauer- und Sonderausstellung mit den unterschiedlichen Räumen lädt zum Staunen, Entdecken, Lernen und Ausprobieren aus. Somit ist das Museum bestens für Familien geeignet, die in eine spannende Welt eintauchen und kreativ sein wollen.
Die Kunsthalle Göppingen.
Das städtische Kunstmuseum und sein engagiertes Team durfte ich im Zusammenhang mit ihrem VR-Projekt PLAYGROUND im Rahmen des Förderprogramms ZUKUNFTSSTARK kennenlernen und einmal besuchen. Die aktuelle Ausstellung ALL THAT YOU SEE zum Werk des Malers Giacomo Santiago Rogado verspricht neben raumgreifender Malerei ebenfalls eine VR-Erweiterung – ich hoffe, sie bald erleben zu können! Die charakteristische Shedhalle mit dem Sägezahndach bringt mit den wechselnden Ausstellungen in zwei weitläufigen Hallen sprichwörtlich Farbe in den Alltag – und das für nur 2 Euro Eintritt (unter 18 Jahren frei!).
Als Empfehlung zu Weihnachten steht die Kunsthalle Göppingen für mich stellvertretend für die unzähligen engagiert geführten Kunstmuseen, Kunstvereine und Ausstellungshäuser in kleineren Kommunen und Städten. Wo auch immer ihr zwischen den Jahren seid: Schaut mal vorbei!
Das Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien gehört zu meinen Favoriten, es liegt aber in Margareten und nicht im 10. Stadtbezirk. Als kleineres Stadtmuseum im Wohnviertel bietet es auf kleiner Fläche verschiedene Zugänge zu Wiens Stadt- und Gesellschaftsgeschichte, ohne die Fragen unserer Gegenwart zu vergessen.
Das Museum wurde 1925 von Otto Neurath gegründet und dessen "Wiener Methode der Bildstatistik" wird hier griffig ausgestellt. Seine Bildsprache, die aus Piktogrammen (`"sprechenden Zeichen") besteht – "ISOTYPE" – sollte wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Fakten anschaulich darstellen. Neben historischen Ausstellungen gibt’s mit dem COCO Lab tolle Vermittlungsangebote mit Gamification-Ansatz für „COnscious COnsumers“. Es kann u. a. Crypto-Roulette gespielt oder gemeinsam eine Energie-Maschine betrieben werden und immer geht’s darum zu lernen, wie Gesellschaft, Politik und Konsum zusammenhängen.
Das Museum bietet unterschiedlichste Inhalte aus fast hundert Jahren Museumsbetrieb und fügt sich toll in einen Stadtspaziergang im Fünften ein. Das Besuchercafé ist mit seinem besonderen Design ein echter Hingucker zum Verweilen und der Kaffee ist natürlich ausgezeichnet. Für Schulgruppen sind viele Vermittlungsangebote bereitgestellt, die richtig Spaß machen, und alle auf Trab halten. Für Einzelbesucher*innen, auch für "Museumsprofis", lohnt der Besuch durch eine angenehme Vielzahl an Themen und Präsentationsformen.
Das Jüdische Museum in Berlin.
Gerade in aktuellen Zeiten ist es wichtig, sich mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Das jüdische Museum schafft es nachdenklich zu machen, aufzuzeigen und anzusprechen, ohne zu überfordern. Für jeden ist etwas dabei, von jung bis alt.
Die Dauerausstellung zkm_gameplay. the next level im ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ist immer ein Besuch wert, egal wie oft man schon drinnen war.
Die Ausstellung zeigt unterschiedliche Computerspiele, aus ganz unterschiedlichen Zeiten. Das Schöne ist, dass sie für jeden ein Werk bereit hält. Eltern spielen mit ihren Kindern "The Democracy Machine" und zeigen, wie Demokratie funktioniert. Großeltern, die sich fragen, warum ihre Enkelkinder mehr Zeit mit der Switch als mit ihnen verbringen, können bei "Sisyfox", einem physischen Game mit Ball, schnell selbst nicht mehr aufhören. Jugendliche, die gar keine Lust auf Museum haben, tauchen mit Erlaubnis bei Minecraft ab. Erwachsene entdecken die Computerspiele aus ihrer Jugendzeit wieder. Und alle jagen sie am Ende die Seifenblasen über das Werk "Bubbles". Das Schöne für mich als MFG-Kollegin: die Ausstellung zeigt die Synergieeffekte zwischen Games-, Kreativ- und Kulturbranche.
Mein Lieblingsmuseum in nächster Nähe ist das Naturkundemuseum Stuttgart mit seinen zwei Gebäuden, dem Museum am Löwentor und dem Schloss Rosenstein.
Nicht nur die schöne Visualisierung der zeitlichen Entwicklungen von verschiedenen Arten von Dinosauriern bspw. durch unterschiedliche Farbmarkierungen am Boden für die jeweilige Epoche, sondern auch die ständige Weiterentwicklung der Ausstellung mit neuen Objekten und Ausstellungsabschnitten (Dinosaurier hatten Federn, stammen daher sehr wahrscheinlich von Vögeln ab und waren größtenteils gar nicht so furchteinflößend, mächtig und teilweise auch nicht so groß und wurden früher anders dargestellt) ist besonders.
Auch der Weg zwischen den beiden zum Museum zugehörigen Gebäuden durch den Stuttgarter Rosensteinpark ist immer interessant, vorbei am neu gebauten Spielplatz im Dinosaurierdesign und den Tieren der Wilhelma. Das Museum im Schloss Rosenstein schafft es allen Besuchenden die Welt der Tiere und die Auswirkungen der vom Menschen gemachten Klimakatastrophe auf unsere Umwelt näherzubringen, ohne Tiere lebend einsperren zu müssen. Zu empfehlen ist das Museum bzw. der Besuch des Museums daher für alle Tierinteressierten und Familien mit Kindern. Es sind dort auch extra Stationen für kleine Museumbesuchende in den Räumen verteilt.
Ich war im Rahmen meines Studiums im Hotel Silber in der Ausstellung "Gestapo vor Gericht".
Diese Ausstellung lege ich jeder/jedem ans Herz, der/die Interesse daran hat, zu wissen, wie die "Entnazifizierung" ablief, besonders in Zusammenhang mit der Stuttgarter Geschichte und der Geschichte des Hotel Silber, welches beinahe dem Dorotheenquartier hätte weichen müssen. Außerdem ist der Eintritt sehr günstig und die Ausstellung toll umgesetzt.
Ich empfehle die Reiss Engelhorn Museen in Mannheim, die ich schon als Kind oft besucht habe.
Es gibt immer eine gute Mischung aus geschichtlichen Ausstellungen (zum Beispiel über Ägypten), aber auch tolle Fotografie- und Sonderausstellungen (einmal zum Beispiel zu Donald Duck). Dazu bietet sich gerade zur Weihnachtszeit der Besuch des Mannheimer Weihnachtsmarkts am Wasserturm bestens an und ist in meiner Familie schon Tradition.
Das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main.
Wer hätte gewusst, dass die Deutsche Post Anfang des 20. Jahrhunderts hauptsächlich auf E-Mobilität setzte, bevor sie aus Kostengründen umschwenkte? Und wer hat schon einmal einen optischen Telegrafen ausprobiert? Im Museum für Kommunikation kann sicher jede und jeder noch etwas lernen. Das Wissen wird dabei kurzweilig vermittelt: An betagten Telefonen mit Wahlscheibe können Besucher*innen nostalgische Kinoansagen anhören und beim Anhören der dramatischen Live-Reportage des Hindenburg-Absturzes läuft einem ein kalter Schauer den Rücken herunter. Die wechselnden Sonderausstellungen sind ebenso sehr sehenswert – besonders nach einem kurzen Kuchen-Zwischenstopp zum Kräfte sammeln im Museumscafé.
Ein Blick ins Digitale Museum.
