Die Reiss-Engelhorn-Museen, die auch im Rahmen des Investitionsprogramms ZUKUNFTSSTARK von der MFG Baden-Württemberg begleitet wurden, haben in den letzten Monaten die Ausstellung „Versunkene Geschichte“ um neue und wichtige Entdeckungsmöglichkeiten ergänzt. Inklusive Angebote wurden entwickelt, sodass jetzt auch Blinde und Sehbehinderte, Gehörlose und Menschen mit kognitiver sowie körperlicher Beeinträchtigung den Rundgang genießen und erleben können.
Alle sollen Schätze der Vergangenheit entdecken können
Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung stellten die Reiss-Engelhorn-Museen die neuen Angebote bei einem Aktionstag vor, bei dem der Eintritt in die Ausstellung „Versunkene Geschichte“ kostenfrei war. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Förderung im Impulsprogramm „Kultur nach Corona“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. "Wir verstehen uns als Museum für alle", betont rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl. "Alle sollen bei uns aktiv die Schätze der Vergangenheit entdecken können. Deswegen bauen wir Barrieren ab, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Dank der Förderung konnten wir einen wichtigen Schritt hin zum inklusiven Museum machen. Weitere sollen folgen."
Brailleschrift und Guide in Leichter Sprache
Die Dauerausstellung „Versunkene Geschichte“ entführt auf eine interaktive Zeitreise von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Neben außergewöhnlichen Originalfunden lassen aufwändige Inszenierungen die Vergangenheit lebendig werden. Ab sofort laden elf Stationen zum Tasten und Entdecken ein. Die Besucher*innen befühlen beispielsweise das Fell von verschiedenen Steinzeit-Tieren, die Götterdarstellungen auf einem Römerstein, die Uniform eines Legionärs oder die Frauenmode im Mittelalter. Alle Stationen sind mit Braille- und Profilschrift versehen.
Außerdem liefern Videos spannende Hintergrundinformationen zum Leben unserer Vorfahren – neben der Tonfassung jeweils mit Gebärdensprache und Untertiteln. Es gibt einen Guide in Leichter Sprache und damit auch ein Besuch mit Rollstuhl problemlos möglich ist, wurden verschiedene Anpassungen vorgenommen. Sowohl die Ausstellung als auch der Servicebereich im Museum Weltkulturen verfügen jetzt über ein neues Blindenleitsystem und eine spezielle Beschilderung.
Der Abbau von Barrieren wird online auf der Webseite der Reiss-Engelhorn-Museen mit inklusiven Videos und Texten in Leichter Sprache fortgesetzt.
Expert*innennetzwerk
Um auf die jeweiligen Bedürfnisse gezielt einzugehen, haben die Reiss-Engelhorn-Museen ein Netzwerk mit Expert*innen geknüpft. Sie haben eng zusammengearbeitet mit der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar, dem Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein, dem Gehörlosenverein Mannheim sowie der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Mannheim.
Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen
Mehr Infos:
Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
Good Practice: Curt-Engelhorn-Stiftung (CES) der Reiss-Engelhorn-Museen(rem)