Stuttgarter Kammerorchester und Tschechisches Nationalballett via Hologramm verbunden

Weltpremiere: "HOLO HARMONIES – Der Tod und das Mädchen" Findet am 1. Dezember gleichzeitig in Baden-Baden und Prag statt.

„HOLO HARMONIES – Der Tod und das Mädchen“, eine Produktion des Stuttgarter Kammerorchesters in Kooperation mit dem Tschechischen Nationalballett. | Bild: Stuttgarter Kammerorchester / Previz
| Stuttgart / Baden-Baden

Es gibt wenige Stücke in der Musikgeschichte, die das Ringen zwischen Diesseits und Jenseits so rauschhaft in Szene setzen wie "Der Tod und das Mädchen". Kein Wunder also, dass das Konzeptionsteam aus SKO-Intendant Markus Korselt, Jana Günther und Sound Designer Tobias Scherer sofort an Franz Schuberts legendäres Streichquartett dachte, als sie "HOLO HARMONIES" entwickelten. Schließlich dreht sich in dem multidisziplinären neuen Projekt alles um den Brückenschlag zwischen der körperlichen und der geistigen – oder in heutiger Begrifflichkeit – der analogen und virtuellen Sphäre.

Zwei Orte, eine Vorstellung

Per Hologramm-Übertragung vereinen sich das Konzert im Festspielhaus Baden-Baden und die Tanzaufführung in der Staatsoper Prag zu einer Vorstellung. Als fotorealistische Lichtprojektionen stehen das Stuttgarter Kammerorchester und das Tschechische Nationalballett auf der jeweils anderen Bühne. Doch es gibt noch eine weitere Ebene. Die Tänzer*innen und Musiker*innen bewegen sich in und verschmelzen mit einem Bühnenbild aus Animationen. Diese Visuals sind teils vorproduziert, teils audioreaktiv und interagieren live mit dem Bühnengeschehen.

Generell ist die Sorgfalt hinter dem Projekt "HOLO HARMONIES" immens. Um den Seheindruck auf jedem Sitzplatz individuell zu kalibrieren, wurden die Zuschauerräume beider Spielstätten vorab komplett 3D-gescannt. Viel entscheidender als die technische Perfektion ist jedoch die immersive 3D-geprägte Optik. Spiralnebel, Monde und Sternenhaufen schaffen ein Setting, das das Geschehen zwischen dem Reich des Lebens und des Todes in überwältigende kosmische Bilder übersetzt.

Animation und XR

Das spektakuläre virtuelle Universum von "HOLO HARMONIES"ist ein gemeinschaftliches Gesamtkunstwerk von Jana Günther, Tobias Scherer und Moritz Mayerhofer. Alle drei haben ihr Know-how an der Filmakademie Baden-Württemberg erworben und sind nach ihrem Diplom in eine erfolgreiche Karriere im Bereich Film und Medien gestartet. Ebenfalls verbindet die Drei ihre Vorliebe für Produktionen auf dem aktuell avanciertesten Stand der Technik.

"HOLO HARMONIES" ist das Ergebnis von vier Jahren Entwicklungsarbeit und operiert einmal mehr an der Grenze des derzeit technisch Machbaren, mit einem hohen Echtzeit-Anteil und höchsten Anforderungen an die Präzision der sich überlagernden Ebenen von Projektion, Musik und Tanz. Ein „maximal immersives Erlebnis für das Publikum“ wünscht sich XR-Director & Creative Producer Jana Günther folgerichtig für das Publikum. Und gleichzeitig eine schillernde, entrückte, mehrdeutige Erfahrung.

So wie der ständig changierende visuelle Kosmos, den die Drei für "HOLO HARMONIES" entworfen haben. Ein Flow von Bildern, die die Schwebe halten zwischen Diesseits und Jenseits. Nicht festlegen lässt sich im Übrigen auch die Produktion selbst. Jana Günther: „Bei der Arbeit an 'HOLO HARMONIES' fasziniert mich, wie wir eine ganz neue Dimension von Gleichzeitigkeit schaffen. Denn wir werden dank der Technik an beiden Orten das Gleiche erleben – aber nie dasselbe sehen!“

Quelle: Stuttgarter Kammerorchester / Nicola Steller

 

Mehr Infos:

Stuttgarter Kammerorchester

Tschechisches Nationalballett

Festspielhaus Baden-Baden - Der Tod und das Mädchen

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