Wie neue Impulse für nachhaltige Innovationen durch das Zusammenwirken von Gamesentwickler*innen, Künstler*innen, Medienschaffenden, UX-Expert*innen und Unternehmen entstehen, erlebten 70 Teilnehmende vor Ort in Karlsruhe im Tollhaus und rund 250 Zuschauende aus aller Welt an ihren Bildschirmen am 15. Oktober 2020.
Mit Präsentationen internationaler Speaker*innen, wie der brasilianischen Filmemacherin Estela Renner, die zeigte, wie sie mit ihren Filmen Themen der Nachhaltigkeit in ganz neuer Form artikuliert, dem Buchautor Lukas Jüliger, der aus seiner neusten Graphic Novel „Unfollow“ las und Trista Patterson, die das UN-Programm Playing for the Planet vorstellte, bot die Konferenz vielfältige neue Ansätze für Nachhaltigkeit und Innovation. In den Workshops von Antonia Bartning und Frieda Preuß konnten die Teilnehmenden selbst Erfahrungen mit dem Kreieren nachhaltiger Lösungen sammeln.
Games spielen zentrale Rolle für Bildung neuer Denkmuster
Hierbei waren sich alle Sprecher*innen einig: In Zeiten des Klimawandels und der Digitalisierung aller Lebensbereiche braucht es neue Narrative, die Orientierung für die neue Zeit bieten, in der es immer mehr darauf ankommt, kooperativ und „terrestrial“ zu sein, also gemeinsam mit der Erde zu wirken, wie Barbara Kiolbassa vom ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe eindrücklich an Hand der Ausstellung „Critical Zones“ aufzeigte. Games spielen dabei für die Bildung neuer Denkmuster und Fähigkeiten eine zentrale Rolle.
Julia Fischer vom Ludwigsburger Entwicklerstudio Zeitland präsentierte dazu ihr neues Spiel „Pinto und Ada“, in dem es um die bedrohte Tierwelt im Regenwald geht. Wie Sven Schmidt, Berater in der Gamesbranche darlegte, spielen weltweit über zwei Milliarden Menschen aller Altersgruppen. Gamesentwickler-Legende Noah Falstein zeigte, wie Games in vielen Bereichen immer wichtiger werden, sei es in der Bildung, Schulung, Wartung oder auch für das Trainieren von Operationen, wie anschließend Sam Glassenberg von Level X in einer Live-Demo mit einer Handyapp zeigte.
Was für positive Resultate eine Kooperation eines KMU mit Kreativen und Gamesentwickler*innen aus Baden-Württemberg haben kann, berichtete Nils Dudenhöfer vom Heilbronner Medizintechnik-Hersteller Xenios AG. Ein mehrtägiger Creatables-Worshop des Gesundheitsunternehmens mit Games- und UX-Entwickler*innen führte zu einem Game-Prototypen. Die nachhaltige Lernanwendung, mit Ärzten und Krankenschwestern getestet, wird nun fertig entwickelt.
Nachhaltigkeit: Immer mehr Unternehmen gehen neue Wege
„Wir als Veranstalterin der Konferenz freuen uns sehr über die große Resonanz auf unsere Creatables-Initiative, in der wir in Zukunft noch mehr Unternehmen mit Kreativen aus Baden-Wüttemberg aus allen Bereichen für nachhaltige Innovation vernetzen wollen“, so Angela Frank von der MFG Baden-Württemberg.
Mitinitiator und Kurator der Konferenz Prof. Dr. Steffen P. Walz sieht gerade auch international großes Potential für neue Kooperationen: „Immer mehr Unternehmen, wie wir bei der Präsentation von Charles Johnson zu Puma Innovation gesehen haben, gehen in Bezug auf Nachhaltigkeit ganz neue Wege. Nicht mehr Human-Centered Design lautet das Credo, sondern Ecosystem-Centered Design und Creation wird eine zentrale Aufgabe sein – hier sind auch Künstler*innen und Medienschaffende gefragt, neue, sinnstiftende, bewegende Narrative zu entwickeln“.
Die Konferenz bizplay meets creatables wurde von der MFG Baden-Württemberg veranstaltet und vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg unterstützt. Weitere Partner sind (alphabetisch): Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag, CyberForum, diconium, game Baden-Württemberg, Hochschule der Medien, Infinite Digital, K³ Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro Karlsruhe, Learntec, RKW Baden-Württemberg, Spiegel Institut, The-Stamm.com, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart.
Alle Vorträge und Präsentationen der Konferenz sind in Kürze auf der Website creatables.mfg.de verfügbar.
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