Der Weg in die Digitalisierung

Interviewreihe zu den vier Pilotprojekten im Coachingprogramm „Museen im Wandel“. Heute: das Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau

Gruppenbild vor der Liederhalle
Zum Auftakt des Coachingprogramms „Museen im Wandel“ trafen sich die Teams der geförderten Häuser bei der MFG in Stuttgart. | Bild: MFG Baden-Württemberg / Weber

Kultur ist nicht nur Sache der Großstädte. In Baden-Württemberg präsentieren zahlreiche Museen im ländlichen Umfeld wichtige Kulturgüter — und sehen sich ganz eigenen Herausforderungen beim strategischen Einsatz digitaler Medien gegenüber. Oft stehen ihnen geringere Budgets und weniger Mitarbeiter*innen zu Verfügung, im Vergleich mit städtischen Ballungsgebieten sind sie infrastrukturell benachteiligt.

Mit dem Coachingprogramm „Museen im Wandel“ unterstützt die MFG Baden-Württemberg vier Museen aus dem ländlichen Raum bei der Entwicklung von nachhaltigen Pilotprojekten im Bereich Digitalisierung und Vermittlung. Ende Februar haben sich die vier Museen zum Auftakt getroffen und gemeinsam mit der MFG die wichtigsten Ziele abgesteckt. Im Kurzinterview erzählen die Teams, was sie vorhaben, wen sie erreichen wollen und welche Visionen ihnen vorschweben. 

Heute: Margret Köpfer, Museumsleitung im Hans-Thoma-Kunstmuseum, und Johannes Honeck, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden:

Baden-Württemberg zu Gast in Bernau

Hans Thoma (1839-1924) war einer der bekanntesten Maler Deutschlands zum Ausklang des 19. Jahrhunderts. Das Hans-Thoma-Kunstmuseum in seinem Geburtsort Bernau im Südschwarzwald gibt Einblicke in sein Schaffen und stellt Werke der Preisträger*innen des Hans-Thoma-Preises aus. Der Staatspreis des Landes Baden-Württemberg wird alle zwei Jahre an Bildende Künstler*innen vergeben. 

Wie ist der Arbeitstitel eures Pilotprojekts? 

Digitale Vermittlung der Dauerausstellung der Hans-Thoma-Preisträger

Was ist daran neu? 

Wir möchten die Ausstellungen zu Hans Thoma und den Preisträgern für Besucher vor Ort digital ergänzen und für potenzielle Museumsbesucher digital verfügbar machen. Die physischen Werke wollen wir um Zusatzinformationen erweitern, die über die Beschilderung hinausgehen, um die Ausstellung in ein digitales Format zu übersetzen.

Wen wollt ihr erreichen? 

Natürlich die Besucher des Hans-Thoma-Kunstmuseums, aber auch all jene, die sich gezielt auf einen Besuch in Bernau vorbereiten möchten. 

Wie wird sich euer Haus verändern? 

Die Digitalisierung ermöglicht eine stetige Erweiterung der Inhalte auf einfache Weise, was bei gedruckten Erzeugnissen sehr aufwendig ist. Wir stellen uns vor, dass die Sammlung und das Archiv des Hans-Thoma-Kunstmuseums jederzeit und überall digital zu Verfügung stehen. Im Museum selbst soll es eine „Digitale Lounge“ geben, in die sich die Besucher zurückziehen können. Wir sehen das Museum als künftigen Wohlfühlort, der in angenehmer Atmosphäre Informationen vermittelt, sogar zu Hause auf dem Sofa. 

Museen im Wandel

Mit dem Programm „Digitaler Wandel an nichtstaatlichen Museen im ländlichen Raum“ fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vier Pilotprojekte in vier Häusern: das Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau, das Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen, das Museum Haus Löwenberg in Gengenbach und das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee. Die MFG Baden-Württemberg bereitet die Museen mit dem Coaching „Museen im Wandel“ individuell auf die Umsetzung ihrer Projekte vor. 

Interview: Ines Goldberg

Mehr Infos:

Hans-Thoma-Kunstmuseum

Mehr Interviews:

Franziskanermuseum: Eintauchen in Keltenwelten 
Haus Löwenberg: Alltagskultur einer ganzen Generation 
Erwin Hymer Museum: Die Welt des mobilen Reisens

Bitte weitersagen. Teilen Sie diesen Beitrag.

Kontakt

Heike Kramer
Heike Kramer

Projektleiterin Digitale Kultur

Unit Medienprojekte und Services