Online-Wissensportal „Wunderkammer"

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe

Worum geht es in eurem Projekt?

Bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen naturkundliche Phänomene nicht im Fokus des Interesses. Ein neues, attraktiv gestaltetes, digitales Wissensportal soll daher über assoziative und spielerische Zugänge besonders diese internetaffine Zielgruppe adressieren. Wir möchten die Besucher*innen mit visuell ansprechenden und mitunter provokanten Objekten aus unseren Sammlungen begeistern. Dazu bieten wir kurzweilige Geschichten, stellen überraschende Querverbindungen zwischen den Objekten her und wagen uns dabei auch aus der rein naturwissenschaftlichen Ecke heraus.

Für wen ist das Projekt und was ist der Mehrwert für das Haus?

Die Fokus-Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene. Unser Wissensportal bündelt die vielfältigen digitalen Angebote des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) und führt alle Nutzer*innen – vom Laien bis zur Expertin – zum passenden Angebot. Basis ist die enge Verzahnung von Sammlungs- und Forschungsdatenmanagement mit der fachkundigen Redaktion über eine Infrastruktur, die im Rahmen der langfristigen digitalen Strategie implementiert wird. Zentrale Elemente sind der Ausbau des wissenschaftlichen Datenbanksystems und die Einführung eines Digital Asset Management Systems sowie die Anpassung beider Systeme an neue Wege der Datennutzung und -mobilisierung, die im Rahmen des Projekts geschaffen werden.

Was habt ihr erreicht?

Im Zuge des geförderten Projekts können lang vorhandene Ideen zu infrastrukturellen Neuerungen und verbesserten Arbeitsabläufen zwischen den Abteilungen versuchsweise umgesetzt werden. Die angestrebte Verzahnung der Bereiche Sammlung/Forschung und Vermittlung/Kommunikation wird durch die enge Zusammenarbeit des eingestellten Datenkurators und der digitalen Vermittlerin vorgelebt und erprobt.

Was war die größte Herausforderung?

Am schwierigsten war die Auswahl der ersten hundert von insgesamt Millionen von Objekten nach bestimmten Kriterien. Zu den Auswahlkriterien zählten:

  • die ästhetische Erscheinung und Visualisierungsmöglichkeit eines Objekts
  • die Eignung für sozialpolitische Themen wie Arten- oder Klimaschutz
  • die Einschätzung als Alleinstellungsmerkmal, Spezifikum oder Highlight der Sammlung
  • die Vernetzungsmöglichkeit mit anderen Objekten
  • die Anbindung an den Alltag der Nutzer*innen

Eine weitere Herausforderungen war es, die Inhalte in Form von interessanten Geschichten aufzubereiten und sie miteinander zu verknüpfen – im Dialog mit den Gestalter*innen und unter limitierenden Bedingungen wie Zeit und Geld.

Schließlich war es herausfordernd, eine projektspezifisch angepasste technologische Infrastruktur bereitzustellen und Arbeitsabläufe zu etablieren, um die benötigten Daten und Metadaten in das Wissensportal zu integrieren.

Welche wichtigen Lessons Learned zieht ihr daraus?

Eine Auswahl der Objekte ist in Hinblick auf die Vielzahl und Vielfalt der entstehenden Inhalte, Themen und Daten zunächst nötig. Längerfristig und nachhaltig ist aber auch darüber hinaus zu denken. Die Fokussierung auf eine Hauptzielgruppe (Jugendliche und junge Erwachsene) ist sinnvoll.

Wie geht es weiter?

Die Online-Sammlung soll schrittweise erweitert werden. Objekte werden ausgewählt und fotografiert. Inhalte, Datensätze und Vermittlungsformate werden erstellt und auf der Online-Plattform veröffentlicht. Darüber hinaus wird die technologische Infrastruktur des SMNK kontinuierlich an neue Anforderungen angepasst und erweitert, um im Rahmen der digitalen Strategie des SMNK künftige Anforderungen erfüllen zu können. 

Was ist eure wichtigste Erkenntnis?

Es lohnt sich, wenn Vertreter*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen und Zielgruppen gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Die verschiedenen Perspektiven von Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaftler*innen eröffnen neue Zugänge. Kurzum: Transdisziplinarität ist nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis möglich. Sie schafft idealerweise eine produktive Reibung und Horizonterweiterung.

Das Projekt entstand im Rahmen des Förderprogramms Digitale Wege ins Museum II des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, das sich an die staatlichen Museen des Landes richtete. Die MFG Baden-Württemberg begleitete das Programm inhaltlich: In enger Abstimmung mit den Häusern konzipierte sie bedarfsspezifische Workshops und Webinare und moderierte regelmäßige Austauschtreffen.

Kontakt

Das Projektteam: Dr. Constanze Hampp (Abteilungsleiterin Kommunikation), Dr. Florian Raub (Datenkurator), Dr. Hubert Höfer (Abteilungsleiter Biowissenschaften), Dr. Andrea Weniger (Digitale Vermittlung/Redaktion, bis 31. Mai 2020)

 

Ansprechpartnerin:

Dr. Constanze Hampp

E-Mail: constanze.hampp@smnk.de

Webseite: www.smnk.de