Multimediale Museums-App

Landesmuseum Württemberg

Worum geht es in eurem Projekt?

Die Hauptaspekte des neuen Mediaguides bzw. der Landesmuseum Württemberg App sind die räumliche Navigation und die inhaltliche und unterhaltsame Informationsvermittlung zu Sammlungen, Objekten und der Geschichte des Alten Schlosses. Die Museums-App wird für die Besucher*innen des Alten Schlosses kostenfrei und mehrsprachig (deutsch/englisch) zur Verfügung stehen und Touren zu verschiedenen Themen anbieten: von Highlights über „Love & Crime“ zum Keltenland Württemberg bis hin zu einer Kindertour oder einer Tour in Deutscher Gebärdensprache.

Für wen ist das Projekt und was ist der Mehrwert für das Haus?

Die App bietet mit unterschiedlichen Touren, Themen und Vertiefungsebenen breitgefächerte Angebote für verschiedene Zielgruppen. Das neue Format soll Besucher*innen aller Altersgruppen zum individuellen Erkunden des Museums einladen und gezielt zur Öffnung des Museums auch für ein bisher nicht-museumsaffines Publikum beitragen. Der klassische Museumsbesuch wird um die digitale Komponente erweitert und führt das Publikum mit unterhaltsamen Inhalten an Kunst und Kultur der Region heran.

Die spannenden Geschichten rund um die kulturhistorischen Objekte stehen im Vordergrund. Ein Mehrwert liegt darin, dass die Informationsvermittlung multimedial (Bild, Ton, Video, Animationen, 360-Grad-Ansichten, Detailzooms, Selfie-Stationen, Quizze etc.) und durch Elemente des Digital Storytelling unterstützt wird.

Was habt ihr erreicht?

Die App-Konzeption basiert auf der Ermittlung der Besucher*innenbedürfnisse durch Umfragen, Beobachtungen des Servicepersonals sowie einem Workshop zur „Visitor Experience“. Die Ergebnisse zeigen einen hohen Bedarf an kuratierten Touren mit spielerischen und informativen Elementen, die in der App umgesetzt werden können.

Animierte Wegebilder führen durch die Touren von einem Objekt zum nächsten. Die Kombination aus der 360-Grad-Wegebild-Navigation und den „Navigation-Spots“ schafft hier eine passgenaue, intuitive Lösung. Diese „Navigationspots“ sind digitale Wegweiser innerhalb des Museums, an denen die Wegeleitung zu einem gewünschten Ziel (bspw. spezielle Sammlung, Café etc.) aktiviert werden kann. Das Konzept der „Navigationspots“, das zusammen mit der Agentur Fluxguide (Wien) entwickelt wurde, ist neuartig und berücksichtigt die technischen und baulichen Voraussetzungen des Landesmuseums. Es ist grundsätzlich auf andere Museumsstandorte übertragbar.

Was war die wichtigste Herausforderung?

Die baulichen und technischen Gegebenheiten im Alten Schloss erschweren eine flächendeckende W-LAN Abdeckung sowie Funktionen der Live-Ortung, die bei Navigations-Apps zum Einsatz kommen. Die Kombination aus der 360-Grad-Wegebild-Navigation und den „Navigationspots“ schafft hier eine Lösung.

Welche wichtigen Lessons Learned zieht ihr daraus?

Das Projekt tangiert alle Bereiche des Museumsbetriebs – von der Projektsteuerung über Kommunikation und Kulturvermittlung, Wissenschaft und Forschung bis hin zu Marketing und Besucherservice etc. Alle tragen einen wichtigen Anteil zum Gesamtergebnis bei und bringen unterschiedliche Perspektiven in das Projekt ein. Für einen erfolgreichen Abschluss ist es wichtig, alle Beteiligten zu involvieren und eine gute Kommunikation aufzubauen. Das gilt sowohl auf einer internen Ebene als auch für den Austausch mit anderen Museen, um von den Erfahrungen anderer lernen zu können. Nicht zuletzt stehen die Bedürfnisse des Publikums im Zentrum –  es gilt, Fokusgruppen in die verschiedenen Projektphasen einzubinden.

Wie geht es weiter?

Aktuell befinden wir uns in der ersten Gebrauchsphase des Mediaguides, die auch gleichzeitig unsere Testphase ist. Wir lernen täglich dazu und passen das System permanent weiter an.

Es zeigt sich so, dass digitale Projekte nie abgeschlossen sind. Mit dem Projektende stehen wir eigentlich am Anfang, denn nur durch kontinuierliche Pflege bleibt das neue Format lebendig:

  • Wir werden das Tourenangebot um weitere spannende Themenfelder erweitern.
  • Die App soll um weitere Aspekte der digitalen Barrierefreiheit ergänzt werden.
  • Weitere Sprachversionen sind geplant.

Was ist eure wichtigste Erkenntnis?

Eine gute bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Haus ist ausschlaggebend. Die interne Kommunikation und strategische Projektsteuerung ist dabei neben der grundlegenden Konzeption inklusive der Zielgruppenausrichtung und der Softwareentwicklung essenziell.

Das Projekt entstand im Rahmen des Förderprogramms Digitale Wege ins Museum II des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, das sich an die staatlichen Museen des Landes richtete. Die MFG Baden-Württemberg begleitete das Programm inhaltlich: In enger Abstimmung mit den Häusern konzipierte sie bedarfsspezifische Workshops und Webinare und moderierte regelmäßige Austauschtreffen.

Kontakt

Das Projektteam: Noreen Klingspor (Koordinatorin für digitale Museumspraxis), Lilian Lemmerhofer (Digitale Kuratorin) und Jan-Christian Warnecke (Baureferent/Leiter Ausstellungskoordination, Werkstätten und Sammlungsdienste)

 

 

Ansprechpartnerin:

Lilian Lemmerhofer

E-Mail: lilian.lemmerhofer@landesmuseum-stuttgart.de

Webseite: www.landesmuseum-stuttgart.de