Interaktive Geschichtsplattform

Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Worum geht es in eurem Projekt?

Wir wollen auf der „Interaktiven Plattform für eure Geschichte“ - kurz InGe - die Besucher*innen auf vielen Ebenen teilhaben lassen. Der Digitalguide kann im Haus der Geschichte als mobile Webseite auf dem eigenen Smartphone oder auf Leihgeräten genutzt werden. InGe vermittelt die Ausstellung multimedial und macht Informations-, Partizipations- und Diskussionsangebote. Ein Post-Visit-Bereich der Website liefert auch nach dem Museumsbesuch vertiefende Informationen zu den Objekten und Themen der Ausstellung.

Für wen ist das Projekt und was ist der Mehrwert für das Haus? 

Wir wollen alle Museumsbesucher*innen ansprechen, besonders „Digital Natives“.  Alle können ihre digitalen Kommunikationswege durch die Rückmeldemöglichkeiten von InGe aktiv in den Museumsbesuch integrieren. Wir motivieren die Besucher*innen dazu, ihre Geschichte, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse einzubringen. Das ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur „Citizen Science“ und zu einer neuen „Visitor Experience“ im Haus der Geschichte.

Was habt ihr erreicht?

Einer der ersten Schritte war die Installation eines leistungsfähigen WLAN-Netzes im ganzen Museum. Um die Inhalte zu entwickeln und zu testen haben wir uns mit mehreren Fokusgruppen ausgetauscht, die wir nach Diversitätskriterien ausgewählt haben. Schon die erste Version des Guides (Agentur: Nous Wissensmanagement) haben wir mit Besucher*innengruppen intensiv getestet, damit das Handling stimmt.

Was war die größte Herausforderung?

Seit Prof. Paula Lutum-Lenger Anfang 2019 die Leitung übernommen hat, befindet sich das Museum in einer Phase der Reorganisation. Sie umfasst alle Bereiche und Mitarbeiter*innen, so dass die Arbeit an der Geschichtsplattform „on top“ quer durch alle (teilweise gerade neu gebildeten) Teams und zusätzlich zu anderen Projekten eine große Aufgabe darstellt.

Welche wichtigen Lessons Learned zieht ihr daraus?

Ein solches Querschnittsprojekt bedarf eigentlich einer zusätzlichen Projektleitung. Aktuell arbeiten wir aber mit einer Kernarbeitsgruppe aus vier Personen, die das Projektmanagement neben ihren eigentlichen Aufgaben stemmt, was zu einer starken Mehrbelastung führt. Positiv aufgenommen von der Belegschaft des Hauses wurde die frühzeitige Kommunikation des Projekts und das Angebot, alle einzubeziehen.

Wie geht es weiter?

Inzwischen sind die Arbeiten am Mobilguide weitgehend abgeschlossen und wir richten den Post-Visit-Bereich auf der Webseite ein. Wir planen mit einem Launch des Projekts für den kommenden Januar 2021 und bereiten eine begleitende Marketingkampagne vor. Wir sind sehr gespannt, in welchem Umfang die Besucher*innen die umfangreichen Rückmeldemöglichkeiten von InGe nützen werden. Hier müssen wir noch Strukturen im Haus schaffen, um schnell auf User-Generated Content wie Kommentare, Fotouploads etc. reagieren zu können.

Was ist eure wichtigste Erkenntnis?

Ein partizipatives Angebot erfordert einen partizipativen Prozess. Die Erfahrungen aus dem Projekt Digitale Wege ins Museum II sind wertvoll für unsere Museumsarbeit und sollen künftig in andere Vorhaben einfließen.

Das Projekt entstand im Rahmen des Förderprogramms Digitale Wege ins Museum II des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, das sich an die staatlichen Museen des Landes richtete. Die MFG Baden-Württemberg begleitete das Programm inhaltlich: In enger Abstimmung mit den Häusern konzipierte sie bedarfsspezifische Workshops und Webinare und moderierte regelmäßige Austauschtreffen.

Kontakt

Das Projektteam: Joachim Rüeck (Leiter Kommunikation), Dr. Stefan Kirchberger (Leiter Digitale Strategie), Dr. Caroline Gritschke (Leiterin Geschichtsvermittlung) und Dr. Rainer Schimpf (Leiter Ausstellung/Sammlung)

 

Ansprechpartner:

Dr. Stefan Kirchberger

E-Mail: kirchberger@hdgbw.de

Webseite: www.hdgbw.de