Kapitel 2: (Digitale) Projektstrategie

Wo wollen wir nach Projektende mit unserem Vorhaben stehen? Wie kommen wir dorthin und mit welchen Methoden und Tools wollen wir dabei arbeiten? Letztlich: Wie integrieren wir unser neu entwickeltes Vermittlungsformat in die Gesamtstrategie des Museums?

Um diese Fragen zu klären, erarbeiten wir in Innovationsprojekten visionsgeleitet Strategien, um Neues zu entwickeln. Dabei sind folgende Handlungsmaxime generell wichtig und zielführend: Analysieren, Ausprobieren, Reflektieren, Evaluieren und Iterieren. Leider stellt man handlungsorientierte Vorgehensweisen in der theoretischen Prozessplanung gerne schnell hinten an, plant sie nur theoretisch und läuft dann Gefahr, diese zu spät zu beginnen. Deshalb bietet es sich an, gleich zu Beginn auch die Projektstrategie im Rahmen eines Workshops mit dem gesamten Projektteam zu erarbeiten – und dabei mit dem Motto „Mindestens einmal Lachen pro Workshop!“ die positive Aktivierung aller Beteiligten zu befeuern.

Workshop-Ergebnisse

Die rein quantitativen Ergebnisse des Workshops lassen sich mit folgendem Auszug aus dem Ergebnisprotokoll gut auf einen Blick zusammenfassen.

Ergebnisse der Strategieentwicklung: X Post-its, 1 Strategiegrafik (wird zum Strategie-Paper ausgearbeitet), 1 Maßnahmenplan mit Teilaufgaben (wird sich weiterentwickeln), 1 Vorstufe zum Lastenheft Plattform (in Arbeit), 1 Themenliste Storys (nicht final). Rohmaterial zur Dokumentation und für das Logbuch: 113 Fotos, 48 Videosequenzen.

Das wohl wichtigste Ergebnis qualitativ-inhaltlicher Weise war, dass der Kern unseres Projekts die Online-Plattform war. Die digitale Kommunikations- und Präsentationsplattform sollte primär für die Storys der Bürger/innen definiert und strategisch als Dreh- und Angelpunkt entwickelt werden. Die Storys, die von den Bürger/innen selbstständig oder mit Hilfe der geplanten Video-Tutorials erstellt und die während des Story Jams produziert wurden, sollten auf der Plattform gezeigt und kommentiert werden können. Ebenso sollte die Projektkommunikation allgemein sowie das Projektlogbuch auf der Plattform gezeigt werden. Ein kluges Verzahnen von digitalen und analogen Aktivitäten sollte die Plattform flankieren, um mit spannend platzierten Inhalten Möglichkeiten und Anreize zum Dialog zu schaffen und Barrieren zum Storytelling für die Plattform abzubauen.

Mit Hilfe der ersten Wunschliste für die Plattform konnten wir auch eine technische Lösung identifizieren und ein schmales Lastenheft erstellen. Bestens geeignet für die technische Entwicklung war das Andocken an dem bereits entwickelten Baukasten für den Blog des StadtPalais.

Letztlich haben wir uns aber mit dem ersten digitalen Strategieansatz für das Projekt in einen übergeordneten digitalen Strategietenor für Museen eingereiht. Es geht nicht primär um die Technik, sondern um die Möglichkeiten durch die digitale Technik, die vor allem vielfältige Formen von Kommunikation, Dialog und Teilhabe möglich machen. Das bringt etwa Dr. Mirjam Wenzel, Leiterin des Jüdischen Museum Frankfurt hier auf den Punkt.

Ein wichtiges Nebenprodukt für die Ergebnisliste des Workshops ist allerdings auch das  Kennenlernen bzw. die Anwendung der Methode „Digital Engagement Framework“ durch die Teammitglieder des StadtPalais – das Aneignen solcher innovativen Methoden ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, um sich im Bereich der digitalen Fahrwasser gut auszurüsten.