Good Practice: Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Selbstverständnis: Das ZKM wurde 1989 mit dem Ziel gegründet, die Künste ins digitale Zeitalter fortzuschreiben. Das ZKM zeigt und produziert raumbasierte Künste wie Malerei, Fotografie und Skulptur sowie zeitbasierte Künste wie Video, Medienkunst, Musik und Performance.

Ort, Landkreis: Karlsruhe

Sparte: zeitgenössische Kunst, Museum, Kulturinstitution

Team: ca. 150 feste Mitarbeitende

Trägerschaft: Stiftung des öffentlichen Rechts

Design für alle

ZKM inklusiv: Barrierefrei denken und handeln

ZUKUNFTSSTARK heißt, Vielfalt zu leben: Das ZKM hat sich das Programm ZUKUNFTSSTARK zum Anlass genommen, die Gesellschaft in ihrer Vielfalt einzuladen und ihren Bedürfnissen entsprechend agieren zu können. Etabliert wurde dabei das Prinzip Design für Alle. Es soll Lösungen und Angebote finden, von denen sowohl Zielgruppen mit individuellen Anforderungen, zum Beispiel Menschen mit Behinderung, wie auch andere Zielgruppen profitieren. Dabei wurden die Bereiche Infrastruktur, Ausstattung/Technik, Vermittlungsangebote, Kommunikation und Service im ZKM umfassend überdacht und besucher:inneorientiert ausgerichtet. Durch die angewendeten Maßnahmen profitieren, ganz im Sinne des „Design für Alle“, alle Besuchende.


Warum ist das ZUKUNFTSSTARK-Projekt für Ihre Einrichtung wichtig?

Das Projekt hat uns durch die finanzielle Unterstützung ermöglicht, neue Strukturen zu schaffen, die das ZKM in seinem Programm und seinen Örtlichkeiten barrierefreier gestalten. Wir freuen uns, dass wir dank des ZUKUNFTSSTARK-Projektes einen weiteren Schritt im Zugang zu gleichberechtigter kultureller Teilhabe gehen konnten.

Welche Schritte haben Sie unternommen und was haben Sie erreicht?

Wir haben inklusive Hilfsgegenstände wie Rollatoren, Buggys und Rollstühle angeschafft und unsere Website um Einfache Sprache und Deutscher Gebärdensprache ergänzt. Das Kooperationsprojekt „ZKM ahoi!“ mit der inklusiven Künstler:innen-Werkstatt „Ahoi studio“ wurde ins Leben gerufen. Wir haben vier inklusive Führungsformate konzeptioniert und 24 inklusive Führungen umgesetzt. Unsere Mitarbeitenden wurden in interne Sensibilisierungsworkshops geschult. In Planung sind außerdem: die Gestaltung eines taktilen Gebäude- und Orientierungsplanes, eines taktilen Bodenleitsystems sowie einer ausstellungsbegleitenden Broschüre in Einfacher Sprache.

Was war die größte Herausforderung? 

Auch wenn sich die Projektdauer eines Jahres vermeidlich lang anhört, zeigt es sich, dass die Zeit für die Umsetzung struktureller Maßnahmen sehr knapp ist.

Inwiefern trugen ZUKUNFTSSTARK-Beratung und -Workshops zur nachhaltigen Umsetzung des Projektes bei?

Der Austausch mit anderen Kulturschaffenden, die an ähnlichen Veränderungen arbeiten, war oft bereichernd.

Gibt es Lessons Learned oder eine wichtige Erkenntnis, die Sie mit Mitarbeiter*innen von anderen Kultureinrichtungen teilen möchten?

Wir würden uns wünschen, dass Projekte wie ZUKUNFTSSTARK über einen längeren Zeitraum gefördert werden. Dann besteht das Potenzial mit den geknüpften Netzwerken und Kooperationspartner:innen Konzepte und Veränderungen zu etablieren, die eine noch größere Sichtbarkeit und Auswirkung auf die Gesamtstrukturen der Institution haben.

Wie geht es mit Ihrem ZUKUNFTSSTARK-Projekt weiter? 

Für uns bedeutet eine zukunftsstarke Institution eine selbstkritische und sensible Haltung einzunehmen. Zukunftsstark zu sein kann auch bedeuten, dass man sich ganz fragil zeigen muss, um zu lernen und so umso stärker für Ziele einstehen zu können, nämlich: Teilhabe für alle.

Projektbeteiligte und Kontakt:

Janine Burger, Leitung der ZKM | Museumskommunikation, Kunstvermittlerin, Telefon: 0721 8100-1993,

Alexandra Hermann, Kunstvermittlerin, Chancengleichheits- und Inklusionsbeauftrage, Telefon: 0721 8100-1951

Website: zkm.de

Die MFG Baden-Württemberg begleitete das Projekt 2022/23 im Rahmen des Investitionsprogramms ZUKUNFTSSTARK im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.