Good Practice: TauberPhilharmonie Weikersheim

Selbstverständnis: Kuratierte Kunst auf dem Land – für alle: Die TauberPhilharmonie ist ein Ort für nachhaltig sinnliche Erfahrungen, vom Bläserreigen bis zum sinfonischen Rausch, von Kunstlied bis Pop unplugged.

Ort, Landkreis: Weikersheim, Main-Tauber-Kreis

Sparte: Konzerthaus

Team: 5 Mitarbeitende

Trägerschaft: Stadt Weikersheim / AöR

Ein Haus für alle

Die TauberPhilharmonie wird barrierefrei

Teilhabe ermöglichen, Barrieren abbauen, Angebot erweitern – die TauberPhilharmonie Weikersheim macht sich ZUKUNFTSSTARK. Um noch besser auf die Herausforderungen in der post-pandemischen Zeit gerüstet zu sein, wurde im Rahmen des Projektes Technik für Hörgeschädigte angeschafft, das Angebot mehrsprachig online und als Flyer zur Verfügung gestellt, und die akustische Situation im Konzertsaal verbessert. Besonders richtet sich das Projekt an ausländische Mitbürger*innen, die über das Programm informiert werden. Darüber hinaus profitiert das gesamte Publikum von den technischen Verbesserungen.


Warum ist das ZUKUNFTSSTARK-Projekt für Ihre Einrichtung wichtig?

Wir möchten als „Haus für Alle“ offen sein für Menschen jeder Herkunft und unsere Angebote zunehmend barrierefrei machen.

Welche Schritte haben Sie unternommen und was haben Sie erreicht?

Über Hörschleifen und eine Richtantenne erhalten hörbeeinträchtige Besucher*innen Zugang zu unserem Angebot. Ein mehrsprachiger Flyer, entsprechende Unterseiten unserer Homepage sowie eine Steele informieren auf Englisch, Arabisch, Ukrainisch und in Leichter Sprache über unsere Veranstaltungen.

Was war die größte Herausforderung? 

Die baurechtlichen und technischen Vorgaben bei der Umsetzung von Barrierefreiheit. So war ursprünglich die Anschaffung einer mobilen Rollstuhlrampe geplant, die allerdings aufgrund von behördlichen Vorgaben nicht umsetzbar war.

Inwiefern trugen ZUKUNFTSSTARK-Beratung und -Workshops zur nachhaltigen Umsetzung des Projektes bei?

Enorm viel! Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung des Kulturbetriebs und der Notwendigkeit, vielfältig auf Entwicklungen reagieren zu können, waren die Hinweise und das Netzwerk der Beratung eine große Hilfe.

Gibt es Lessons Learned oder eine wichtige Erkenntnis, die Sie mit Mitarbeiter*innen von anderen Kultureinrichtungen teilen möchten?

Barrierefreiheit lohnt sich! Die Recherche zu Texten und insbesondere das Einlesen in Vorgaben und behördliche „Stolperfallen“ hätte präziser und langfristiger erfolgen können, um Rückschläge (Rollstuhlrampe) zu vermeiden. Zweite Erkenntnis: Netzwerke lohnen sich! Ohne die Beratungen wären wir nie an die Agentur acameo gekommen, die unsere (digitalen) Arbeitsprozesse grundlegend verändert und verbessert hat.

Wie geht es mit Ihrem ZUKUNFTSSTARK-Projekt weiter? 

Hörschleifen und Lautsprecher kommen im Regelbetrieb zum Einsatz. Die Umstellung der Arbeitsprozesse auf digitale Plattformen hilft unserem kleinen Team bei der Organisation und Logistik.

Was macht für Sie eine „zukunftsstarke“ Kultureinrichtung aus? 

Für mich bedeutet eine zukunftsstarke Kultureinrichtung flache Hierarchien; vernetzte, digitale Arbeitsweisen und das regelmäßige Hinterfragen bestehender Abläufe, um das eigene Angebot barrierefrei und für alle Menschen zugänglich zu machen.

Projektbeteiligte und Kontakt:

Johannes Mnich (Intendant der TauberPhilharmonie), Telefon 07934/995 999 0 oder info@tauberphilharmonie.de
Viktoria Schomer (Programmmanagement der TauberPhilharmonie)
Frank Dürr (acameo), von der MFG beauftragt für die Zukunftsstark-Beratung

Website: tauberphilharmonie.de

Die MFG Baden-Württemberg begleitete das Projekt 2022/23 im Rahmen des Investitionsprogramms ZUKUNFTSSTARK im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.