Good Practice: Städtische Museen Rottweil - Dominikanermuseum

Selbstverständnis: Wir sehen uns als Vermittlungs- und Bildungsort unter anderem für die römische Geschichte Rottweils

Ort, Landkreis: Rottweil

Museumstyp: Museum

Team: Verwaltung 200 % (4 Personen in Teilzeit), Haustechnik 100%, Reinigung 2 Teilzeit, Kasse 5 Teilzeit + 10 geringfügig Beschäftigte, Vermittlung 8 geringfügig Beschäftigte

Trägerschaft: Abteilung der Stadt Rottweil

Kontaktperson: Martina Meyr, Museumsleitung

Digital nach Arae Flaviae

Zielgruppe sind 6. Klassen aller Schultypen. Das Ergebnis unseres Prozesses sind sechs digitale Stationen innerhalb der Ausstellung. Unser bisheriger Ansatz verfolgte Wissensvermittlung als Hauptziel. Im Verlauf des Projektes mit zahlreichen Testings kristallisierte sich jedoch heraus, dass das Museum vor allem als positiver Ort wahrgenommen werden soll. Da zudem viele Kinder und Jugendliche mit ihren Familien immer seltener Museen besuchen, soll der Aufenthalt im Museum vorrangig Spaß machen und den Wunsch nach einem erneuten Besuch wecken.

Neben einer (Ein-)Führung und auch weiterhin einem praktischen Teil in der „Fabrica“ sind die digitalen Stationen künftig Teil des Vermittlungsangebotes für Schulklassen. Die Themen wurden in Testings erarbeitet und die Inhalte reichen von der Gestaltung einer eigenen (römischen) Münze über das Erstellen eines Fotobuchs vor dem Greenscreen, einem Strategiespiel bis hin zu Stopp-Motion-Videos. Wir nutzen dafür selbstgeschriebene browserbasierte Programme, Low-Budget-Hardware, KI und 3D-Druck. Die fertigen digitalen Ergebnisse werden künftig sicher und datenschutzkonform mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung übertragen.

Da die Stationen Teil der Dauerausstellung werden, stehen sie letztlich allen Besucher*innen zur Verfügung.

Wie war der Status Quo beim Zwischenstand und nach der Entwicklungsphase?

Dieser erste Projektansatz sah vor, dass Schüler*innen an circa acht identisch strukturierten Stationen in Kleingruppen ihr Wissen selbständig erarbeiten und sich die Inhalte anschließend gegenseitig präsentieren sollten. Gleichzeitig war eine weitere, ggf. abgewandelte, Version, für den digitalen Unterricht in der Schule geplant. Nach weiteren Interviews planten wir unterschiedliche, frei wählbare Stationen unter Einsatz verschiedener Medien/Anwendungen, mit dem Fokus auf dem Erwerb verschiedener Kompetenzen beim eigenen Tun.

Wie ist der Stand beim Abschluss des Coachings? 

Die Themen aller sechs Stationen sowie der geplante künftige Ablauf für Schulklassen stehen fest. In Zusammenarbeit mit dem Makerspace „vspace.one“ wurden Pretotyps, Prototypen bis zu fertigen Stationen entwickelt. Der aktuelle Stand ist unterschiedlich weit, die finale Umsetzung sowie weitere Testings erfolgen in den kommenden Wochen.

Wohin geht die Reise? 

Die langfristige Nachhaltigkeit und Pflege der Technologie und der Inhalte ist gewährleistet, denn jede Komponente kann einfach und kontinuierlich an die Bedürfnisse der Nutzer*innen und den Fortschritt der Forschung angepasst werden. Angestrebt ist, das Programm ab dem Schuljahr 2024/25 für alle Schulklassen anzubieten und mit den Erfahrungen daraus weiter anzupassen. 

Die MFG Baden-Württemberg begleitete die Entwicklung und Umsetzung des digitalen Angebots 2023/24 mit dem Coachingprogramm Museen im Wandel III für nichtstaatliche Museen in kleinen und mittelgroßen Städten. Unterstützt wurde das Coaching durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.