Good Practice: Deutsches Fleischermuseum

Warum ist das ZUKUNFTSSTARK-Projekt für Ihre Einrichtung wichtig?

Ohne die ZUKUNFTSSTARK-Förderung wäre das Projekt gar nicht realisierbar gewesen. Audio-Klang- oder Tonkunst gab noch nie im Deutschen Fleischermuseum. Ebenso gab es noch nie ein so umfangreiches Web-Kunst-Projekt. Die Förderung hat es auch möglich gemacht, dass das Projekt eine sorgfältige Recherchephase, eine ungehinderte Produktionsphase und den dafür nötigen Zeitumfang hatte.

Welche Schritte haben Sie unternommen und was haben Sie erreicht?

In rund 20 Interviews mit 50 Kindern wurden 30 Stunden Tonmaterial aufgezeichnet und viele Bilder gemacht – im Museum und anderswo. Im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Böblingen und Sindelfingen am 18. November 2023 findet von 18 bis 24 Uhr in der neurenovierten Präsenzbibliothek des Museums eine Sneak-Preview statt. Am 03. März 2024 eröffnet dann im ganz neu museal erschlossenen Dachstuhl des Hinterhauses des Deutschen Fleischermuseums die begeh-, hör- und somit ganzkörperlich erfahrbare Audio-Installations-Sonder-Ausstellung jung & SATT, Laufzeit: ein Jahr. Zeitgleich wird die Online-Präsentation des Projektes im Netz freigeschaltet.

Was war die größte Herausforderung? 

Da sich das Projekt immer gewandelt und sich neuen Erkenntnissen und Erfahrungen angepasst hat, gab es nicht die eine große Herausforderung. Das Projekt hat sich eher nachhaltig, schrittweise konzeptionell fortentwickelt und in der konkreten Durchführung immer gewandelt. So konnte eigentlich eine große Krise vermieden werden.

Inwiefern trugen ZUKUNFTSSTARK-Beratung und -Workshops zur nachhaltigen Umsetzung des Projektes bei?

Der Austausch mit unserem Coach Holger Simon war ungemein wichtig und ergiebig. So etwas sollte es eigentlich immer geben: einen offenen, neugierigen, konstruktiven, neutralen Mitdenker mit genügend Abstand und Erfahrung im Team, der mitknobelt, hilft, Ratschläge gibt und auch mal Kritik anbringt.

Gibt es Lessons Learned oder eine wichtige Erkenntnis, die Sie mit Mitarbeiter*innen von anderen Kultureinrichtungen teilen möchten?

Sich in verschiedenen Projektphasen immer wieder Partner*innen, Fachleute und Ratgeber*innen von außen reinzuholen, ist sehr sinnvoll. Gerne auch nur punktuell, zu einzelnen Spezialfragen. In unserem Fall waren dies die zwei Fachfrauen Kati Schweizer und Kerstin Manz-Kelm, die sehr viel Improvisationstheater mit Kindern und Jugendlichen machen und Coach Holger Simon, den uns die MFG beiseitestellte.

Wie geht es mit Ihrem ZUKUNFTSSTARK-Projekt weiter? 

Nach der Sneak-Preview, die im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Böblingen und Sindelfingen am 18. November 2023 stattfindet, eröffnen wir dann am 03. März 2024 im neu erschlossenen Dachstuhl des Hinterhauses des Deutschen Fleischermuseums die Audio-Installations-Sonder-Ausstellung jung & SATT. Gleichzeitig gehen wir online.

Was macht für Sie eine „zukunftsstarke“ Kultureinrichtung aus?

Multiperspektivisch denkende, innovative, offen und konstruktive Kultureinrichtungen, die ein möglichst breites und diverses Publikum ansprechen, ohne sich anzubiedern. Einrichtungen, die eine Projektidee haben, die eigentlich too big für das zu Verfügung stehenden Budget ist und die nicht mehr nur vom eigenen Team im bestehenden Programm und Arbeitsalltag realisierbar sind. Zukunftsstark sind Einrichtungen und Teams, die groß träumen.